TestpilotInnen (71): Shawna Ristic

Das war weder bei Alex Ferrari noch bei Anthony Chene: Shawna Ristic äußerte sich Mitte März auf dem Kanal Coming Home über ihre Nahtod-Erfahrung. Auch hier durfte sie 21 Minuten reden, ohne unterbrochen zu werden.

Die attraktive Shawna, die in Arkansas bei guten Eltern aufwuchs, wollte Model sein und war im Auto unterwegs zum Flughafen. Beim Versuch, ihr Handy während der Fahrt einzustecken, verlor sie den Überblick, der Wagen kam von der Fahrbahn ab, sie steuerte gegen und überschlug sich mit ihrem Auto mehrmals, über drei Fahrspuren hinweg. Man brachte sie ins Krankenhaus. Drüben habe sie etwas Anderes erlebt, sagte sie.

2008-02-01-49-extremadura

Sechs Wesen standen in einem hellerleuchteten Raum. Sehr groß waren sie, sehr hell, strahlend geradezu, und sie schauten auf mich hinunter. Ich umarmte sie. Das war Familie! Alles war schön. Man sagt uns  a immer, wir seien so beschränkt, nicht liebenswert genug. Das ist eine Lüge, es ist einfach eine Lüge. Als sie mir diese Liebe bezeigten, hieß das: Du bist okay! Du bist nicht schlecht. Du wirst geliebt. Das sagen sie dir.

Sie sah auf ihren Körper herunter und den Schmerz der anderen. Du hast Schmerz verursacht, dachte sie. Eine Welle im Wasser, alles sei untereinander verbunden. Wie wenn man aus dem Flugzeugfenster schaue. Sie saß im Kreis, umringt von  nunmehr 12 Wesen, die untereinander debattierten, was zu tun sei. Sie gehen lassen? Shawna durfte etwas dazu sagen. Und plötzlich wachte sie wieder in ihrem Körper auf, sah ihren Freund Patrick und dachte:

Auch hier war bedingungslose Liebe! Sie ist hier! Wir sehen sie bloß nicht, es ist die Wahrheit, du siehst es in ihren Augen, es ist ein Licht, das hervordringt … Sie sind auch Lichtwesen, das ist die Essenz von allem. Du bist die Essenz von Licht, Liebe, und es ist gut, dass du da bist; du bist okay. Das Gewebe der Liebe. Unser Bewusstsein lenkt uns in die falsche Richtung.

Die Ärzte waren wie immer skeptisch (können sie den Patienten nie Hoffnung machen, ist das nicht ihr Job? Immer müssen sie grauenhaft realistisch sein!): Sie werde vermutlich nie mehr laufen können, die Rehabilitation werde 6 Monate dauern. — Shawna Ristic war entschlossen, wieder gesund zu werden (I was determined!) Vier Wochen später wurde sie entlassen. Ihre Angehörigen konnten dieses Wunder akzeptieren, den Rest nicht.

Shawna bekam in Kansas City einen Job, kam voran, hatte einen Freund und ein Auto, hätte glücklich sein sollen … Nein.

Es ging mir miserabel. Wie konnten die Leute einander so vieles antun? Diese Härte überall. Ich weinte stundenlang und war deprimiert. Der Zirkel, der aus der anderen Welt, kam mir zu Hilfe. Wo finde ich einen Platz? Du findest immer den Weg zu einem Heim, und alles, was dein Herz sich ausdehnen lässt, ist gut.

2009-04-16-003-extremadura

√ ∑

Das frage ich mich auch immer: Wo ist sie hier, auf unserer Welt, die bedingungslose Liebe? Eine weitere Frau wollte ihre Erfahrung auch in ihr Leben einbinden und nahm sich vor, diese Liebe herzugeben. (Man muss selber Instrument werden, statt zu warten.)

Schön war der Monolog von Marc H. im April auf dem Kanal Empirische Jenseitsforschung. Bei seiner Nahtod-Erfahrung nach einer Überdosis fand er sich nur mit Mühe in der Welt zurecht. Eine strenge Männerstimme hatte gesagt: »Marc, es ist noch nicht Zeit. Du hast eine Mission. Deine Zeit ist noch nicht vorbei. Vertrau auf dich und vertrau auf mich.«

Später war er einmal bei einer Karaoke-Stunde, eine Frau sang sehr ergreifend, und er dachte: ›Du musst mir ihr reden.‹ Diese Frau war ein Medium und sagte, sie habe eine Botschaft für ihn. Sie ging mit ihm ins Nebenzimmer, ergriff seine Hände, und plötzlich überfiel und durchrauschte ihn die bedingungslose Liebe, eine Wolke tauchte auf, und Tausende Stimmen riefen: »Wir freuen uns, dich wiederzusehen!« Da war sie wieder, diese große Liebe, die er seither nie mehr empfand.

∫ Ε

Und Jeanne Achterberg, eine US-Therapeutin, erzählte in einem Buch (Lightning at the Gate) von drei Abenden mit einem Medium und schamanischen Praktiken. Michael, das Medium, habe Zugang zur anderen Welt gefunden, und es sei gewesen, als habe sich ein Vorhang gehoben.

Dieses totale Gefühl von Liebe in dem Raum war auch eine Überraschung; jedes Wort war mit bedingungsloser Liebe gefüllt. Wir liebten alle einander, natürlich — die meisten waren alte Freunde —, aber diese Energie war größer als Freundschaft.

Verwandte Artikel:

Fast eine Überdosis PUL.

Die beiden Foto sind von Otto Schäfer. Er hat sie in der Extremadura gemacht. Großartig.

 

Die Kommentarfunktion ist derzeit geschlossen.