Die Afrika-Tage 2024

Gestern und vorgestern lud der Verein Tukolere Wamu aus Gallenweiler bei Heitersheim zu seinen diesjährigen Afrika-Tagen. Zwei Tage lang gehörte das Zentrum des kleinen Orts den Aktivisten und Sympathisanten des Vereins, der seit 29 Jahren Selbsthilfeinitiativen in Afrika fördert.

Tukolere Wamu wurde 1995 von Gertrud Schweizer-Ehrler gegründet, die 9 Jahre in Uganda gearbeitet hatte. Der Verein unterstützte bis heute 900 Projekte in 13 Ländern. Der Schwerpunkt liegt in Uganda, danach folgt das kleine Togo in Westafrika. Meist geht es um die Renovierung oder den Ausbau von Schulen. 4 Millionen Euro wurden in den fast 30 Jahren des Bestehens verwendet; dieses Jahr gingen 470.000 Euro ein und wurden ausgeschüttet. Sensationell niedrig sind die Verwaltungskosten: 0,4 Prozent. Denn das Führungsteam arbeitet ehrenamtlich. (Zum  Vergleich: Ärzte ohne Grenzen hat einen Verwaltungsaufwand von 14 Prozent.)

Tukolere Wamu heißt in einer ugandischen Sprache Lasst uns zusammenarbeiten, was vom Verein als »Gemeinsam für Eine Welt« interpretiert wird. Wer ein Projekt einreicht, muss bis zum Beginn 20 Bäume gepflanzt haben: ein Beitrag gegen die Abholzung in vielen Ländern. Uganda ist arm; 10 Schulkinder teilen sich in den Klasszimmern im Durchschnitt eine Zweier-Bank. 2023 wurden 300 Schulbänke in 6 Schulen Ugandas aufgestellt und 150 Bänke in 3 togoischen Schulen. Interessenten können eine Schulbank stiften oder eine Patenschaft eingehen, um einem Kind die Schulbildung zu ermöglichen. ,

Neben den Mitgliederbeiträgen und Spenden erhält man Einnahmen durch den Verkauf schöner afrikanischer Waren.

Bei den Afrika-Tagen gab es einen Trommel-Workshop, eine Märchenstunde, Vorträge und ein Konzert von Mamoudou Doumbouya. Beeindruckend war auch die Modenschau, und das alles sehen wir uns an.

Das oben sind drei traditionelle Trachten aus Togo. (Rechts Momo, der Augenarzt, mit seiner Partnerin Laura.) Und unten sehen wir vier zufriedene Frauen, denen der Afrika-Tag Spaß gemacht hat. Danke allen Beteiligten! (Mehr über Afrika hatte manipogo Ende November/Anfang Deezember 2023, als ich mit dem Tukolere-Reiseunternehmen nach Uganda flog.)

Nur noch ein Gedanke zur Fußball-Europameisterschaft, die gestern zu Ende ging. Wieder einmal brachten afrikanische Spieler (freilich sind es  eingebürgerte Engländer, Spanier, Franzosen) Würze und Feuer in die Spielw: Williams, Saka, Mbappé, Dembele! Freude am Dribbling, an der Finte; überraschende Angriffe, überragende Ballbehandlung … unsere Tänzer und Läufer. Die anderen sind auch Profis, aber sie rennen und rempeln sich am liebsten um, spielen Catcher und Prellbock, während die »Afrikaner« … einfach Zucker!

 

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