TestpilotInnen (72): Graeme O’Connor

An die Reinkarnationsfälle können wir eine Geschichte anschließen, in der auch Kinder vorkommen. Graeme O’Connor ist Kinderarzt in London und hatte seine Nahtod-Erfahrung (oder Todes-Erfahrung) vor 17 Jahren. Vor einem Jahr schilderte er sein Erlebnis dem Dokumentarfilmer Anthony Chene, der meine Nummer Zwei ist (nach Luisa von Passion Harvest, ganz klar).

Bei Chene erzählen die Interviepartner immer zuerst ihre Herkunft. O’Connor kam aus einer irischen Familie. Vier kleine Jungs, die Eltern Atheisten und immer gestresst. Graeme ging auf die Universität und wurde Kinderarzt. Dann kam eine schwierige Zeit. Er war 27 Jahre alt, sein bester Freund Brandon war 3 Wochen vorher an einem Tumor gestorben, und danach verloren sie auch 3 Kinder auf O’Connors Station. Mit Freunden ging der junge Arzt in einen Klub, und einer gab ihm eine starke Schmerztablette, die er nicht mit Alkohol mischen dürfe. Er tat’s trotzdem, und gleich verlor er das Bewusstsein.

2020-05-06-0005Ich wurde in ein anderes Reich transportiert. Da war ein Kolosseum, das erstrahlte, und zu ihm führten tausend Treppenstufen hinunter. Hinter meiner rechten Schulter spürte ich eine Präsenz, die sehr beruhigend war. Das Kolosseum bestand nur aus Licht, und um es herum leuchtete es, wie wenn man in ein Prisma schaut, weiß mit allerlei Farben gemischt. Ich fühlte Frieden, Trost, bedingungslose Liebe. Es war wie ein Heimkommen.

NightonEarthDann waren da vier Säulen aus Energie. Sie hatten eigentlich keine Gestalt — und doch wusste ich, wer sie waren: die drei Kinder, die bei uns auf der Station starben. Ich verstand sie sofort, schneller als Telepathie war das, Frage und Antwort. Warum grüßten sie mich? Die vierte Säule war mein Freund Brandon. Ich wusste, dass er es war. Überhaupt waren da Tausende Energiebündel, es war großartig. Es war auch so real, und ich weiß es noch so genau, auch wenn es 16 Jahre her ist. Monatelang haben mich diese Bilder verfolgt. Wir waren alle durch einen Faden aus Licht verbunden. Mein Freund nahm mich dann mit zu unserem letzten Beisammensein auf Erden, in seinem Krankenzimmer, als er starb. Er hatte eine schöne Karriere, er war noch nicht bereit gewesen zu sterben. Ich spürte seine und meine Emotionen.

Graeme O’Connor bekam eine Masse an Informationen zugeschickt, innerhalb von Sekunden oder Minuten. Er mag 5 bis 10 Minuten bewusstlos gewesen sein, doch ihm kam es vor wie drei Wochen oder eine Ewigkeit. Es kümmerte ihn nicht, tot zu sein; doch dann dachte er an seine Eltern, die im Bett lagen, und dieser Gedanke brachte ihn zurück in seinen Körper. Ganz langsam näherte er sich ihm, und er sah jedes Detail der Bar, nur sein ungeheuer ausgedehntes Bewusstsein hatte Probleme, in diesen kleinen, unbedeutenden Körper einzutreten; es schwankte und bewegte sich hin und her, und dann klappte es, und Graeme richtete sich auf und rief aus:

Ich habe gerade Brandon gesehen!

Einmal, als er mit Freunden zusammen war, läutete das alte Telefon Brandons, das jemand mitgebracht hatte. Die Verbindung war da, aber niemand meldete sich. Graeme O’Connor sah Geister und wusste (wie Judy Hilyard) immer, welches Kind sterben würde. Es stört ihn nicht sehr; er weiß, dass die Kinder glücklich werden. Nur mit Kollegen über sein Erlebnis zu sprechen war schwierig. Das kennen wir.

Seit er vor nunmehr zwei Jahren über seine Erfahrung sprach, kontaktierten ihn Eltern, die ein Kind verloren hatten. Und eine Forscherin aus Nordengland meldete sich, die Nahtod-Erfahrungen bei Kindern untersuchte. Für Kinder ist so eine Geschichte ziemlich normal, nur wird es schwierig, wenn die Eltern beim Gespräch dabei sind. Es gibt Hoffnung, die Ergebnisse des Projekts veröffentlichen zu können.

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Aus solchen Interviews gehen immer neue Dinge hervor. Graeme O’Connor erzählte beispielsweise, dass bei Depressionen mit chemischem Hintergrund man neuerdings Psilocybin anwendet, das als Bestandteil von halluzinogenen Pilzen immer verpönt war. Etwas gerät in Bewegung, das spürt man immer deutlicher. O’Connor fasste seine neue Philosophie zusammen:

Alles, was du tun musst, ist freundlich zu sein. Schenk jemandem ein Lächeln! Das Leben ist ein Spiel. Ich riskiere nun mehr, was meine Karriere angeht. Und ich lebe nun auf dem Land, was mir gut tut. Eine Meditation beim Gehen hilft, den unruhigen Geist etwas zu disziplinieren. Was eine eigenartige Nachwirkung ist: Ich konnte plötzlich kein Fleisch mehr essen. Wir Iren haben viel Fleisch konsumiert, aber seit ich die Verbundenheit zwischen allem sah, kann ich das nicht mehr. Meine Eltern waren Atheisten, aber ich muss nun an eine Große Energie glauben. Und wir haben alle eine Seelenfamilie, wir sind nicht allein. 

Letzte Nacht hatte ich einen Alptraum: Ein riesiges Flugzeug hob ab und wurde von einem anderen gerammt, und beide stürzten in ein Wohngebiet. Eine Stimme sagte: 1000 Tote! Ich zog mir eine Jacke an und wollte hin. Hoffentlich ist es nur ein chaotischer Traum, der sich nicht bewahrheitet!

 

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