Viele Begleitfahrzeuge
Rennradfahren auf Mallorca, das hat man schon oft gehört. Angesagte Sache. Und es stimmt — viele Gruppen sind dort unterwegs, von Fünfergruppen bis zu Zehnerteams, ein schön anzusehendes Bild! In den Bergen aber stören die Autos, und die sind wie immer eine Pest.
Noch 3 Tage dürfen die Autos der Touristen von dem Mirador (Aussichtspunkt) oberhalb von Port Alcúdia zum 11 Kilometer entfernten Cap Formentor mit seinem weißen Leuchtturm. Ab 1. Juni fährt ein Shuttle-Bus. Wir wissen jetzt, warum. Die Touristenautos stauen sich unterhalb des letzten Anstiegs, weil es oben nicht genug Parkplätze gibt.
Die Autos warten also, stop and go, bremsen, Motor ausschalten, wieder 10 Meter. Wie absurd! Ich fühlte mich eingesperrt ins Auto und in den Stau und schämte mich. Von hinten kamen Rennradfahrer und zogen vorbei, fuhren Slalom … manche Touristen sind ängstlich und trauen sich nicht, Radfahrer zu überholen, rollen hinter ihnen her, warten auf die Chance, und so fahren meine Freunde dahin, als wären sie Profis beim Giro, das Begleitfahrzeug mit dem Teamchef im Nacken. Schneller!
Vorher, hoch zum Mirador, ist auch viel Verkehr. Das macht Rennradfahren auf Mallorca richtig nervig, sie haben mir leid getan. Ab 1. Juni müssen die Autos am Mirador parken, was etwas hilft. Auf meinen Fotos habe ich versucht, sie zu ignorieren.
Elf Kilometer weiter der Leuchtturm und eine Terrasse, nichts Berühmtes. Der Mirador ist übrigens 235 Meter hoch, dann zum Cap mögen es noch ein paar Höhenmeter sein, vielleicht 400 alles in allem, nichts Mörderisches. Landschaft ist schön, aber ähnlich wie in Frankreich, und so viel besser ist das Wetter auch nicht.
In Frankreich kann man noch schöner radfahren, auf richtig hohe Berge auch, wenn man jedoch Rundum-Betreuung will und mit anderen unterwegs sein, dann ist Mallorca vielleicht günstiger, aber ich weiß nicht so recht, wie dieser Boom entstanden ist. Doch muss man sagen, dass die Straßen vortrefflich sind. Es hat Freude gemacht, mit einem brandneuen geliehenen Scott-Mountainbike den schier endlosen Straßen zu folgen bis zum Cap Blanc an einer Steilküste.
Ich dachte da an Italien mit seinen schadhaften Straßen. 70 Prozent weisen Schäden auf. Sie sind in Italien nicht in der Lage, sich die Gelder der EU zu holen, was in Mallorca anscheinend gelungen ist. Spanier sind eben »efficiente«, das habe ich schon vor 30 Jahren zusammen mit Fritz in Barcelona gelernt.
Oben am Leuchtturm trafen wir Ron und Anett aus dem Erzgebirge.