Maria an der Himmelspforte

Noch haben wir den Marienmonat Mai. In Lllucmajor auf Mallorca erfuhren wir, dass es in franziskanischen Kirchen im 17. Jahrhundert immer eine »Porta coeli« gab, eine Himmelstüre, und im Konvent von Bonaventura stand eine Statue von Maria davor: die Himmelskönigin.

Maria, die Mutter Jesu, wird ja immer Regina coeli genannt, eben Himmelskönigin. Doch eigentlich hat Maria mehr mit dem Meer zu tun, mit dem Unermesslichen, dem Gefühlsleben: Maria, il mar (das Meer, italienisch); la mère (die Mutter, französisch), la mer (das Meer genauso ausgesprochen). Maria die Mutter ist ebenso ein Aspekt der Frau wie Aphrodite, die Erotische, Schaumgeborene und die Venus. Auch die Heilerin, die Kräuterfrau, die Hexe, wenn man so will, ist ein Aspekt der Frau. Und dann gibt es noch Kali, die schwarze Göttin, zuständig für Zerstörung und Neugeburt (also ein manipogo-Totem) und Gattin des indischen Zerstörers Shiwa.

Doch Maria ist die Gute, die Sanfte. Die Himmelspforte fanden wir in Llucmajor, darunter Maria die Reine in der Basilika von Soller — und dann das Meer.

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