TestpilotInnen (77): Rose

Die Erfahrung von Rose lässt an die Schrecknisse des Tibetischen Totenbuchs denken. Rose (ohne Nachnamen) hatte ein »schreckliches« Erlebnis drüben, ihr Erlebnis fällt aus dem Rahmen, wenngleich das Ende versöhnlich ausfiel. Doch wir wissen: Sogenannte Höllenerfahrungen werden gelegentlich berichtet. Die Frau schulderte es Alan Chapman von Shaman Oaks.

Gesendet wurde der Beitrag im September. Rose fühlte sich nucht gut, sie fühlte sich geradezu verurteilt. Das war noch vor der Nahtod-Erfahrung; ihr war übel, sie kam heim, hatte einen Anfall, stürzte und blutete stark. Zack! Sie war weg. Rose, die langes blondes Haar trägt und etwa 50 Jahre alt sein mag, schilderte ruhig weiter: Sie sei in einem schwarzen Raum gewesen, vor ihr ein Art Netz aus roten oder pinkfarbenen Linien. Dann kam ein menschenähnliches Wesen mit riesigem Schwanz herein, das auch eine Computerfigur sein konnte, eine Simulation. Es stellte die seltsame Frage, welche Farbe auf sie zutreffe. Blau-grün, entschied er und verschwand.

Dann fand sie sich in einer Höhle wieder, lag im Wasser auf dem Rücken, und schmierige, scheußliche Wesen näherten sich und verhöhnten sie, sagten furchtbare Dinge, berührten sie … Es war bedrängend, sie kam aber nicht heraus. Und wieder diese schrecklichen Dinge, die sie ihr zuflüsterten … Es nahm kein Ende und schien eine Ewigkeit zu dauern.

Als sie das sagte, dachte ich mir: Vielleicht sollten wir das von der ewigen Höllenstrafe einfach nicht wörtlich nehmen; es könnte subjektiv gemeint sein, manchmal kommt einem etwas »ewig« vor und endet doch einmal. Wäre ich Bischof, würde ich mich damit herausreden.

Rose sagte dennoch:

Die andere Seite ist faszinierend. Das können wir uns nicht vorstellen.

Sie war plötzlich in der Nähe ihres Klinikbettes und schaute denen über die Schulter, die sich um ihren Körper kümmerten. Dann wieder in dieser stinkenden Höhle mit den schleimigen Wesen. Dann kam hoher Besuch, der eine Liebe mitbrachte, die nicht zu schildern sei.

Es war die Große Mutter mit mehr Schleier als Haar, etwas Marien-artiges war um sie, sie war die Göttin. Diese Präsenz trat auf und holte mich heraus. Die Göttin mit ihrer bedingungslosen Liebe kam zu meinem Ort der Folter. Sie ist stark und liebt alles und jeden auf die gleiche Weise. Auch die Schlechten sind ihre Kinder. Sie feiert alles. Später las ich »The Thunder: Perfect Mind«, einen koptischen Text, der in Nag Hammadi gefunden wurde, und er erklärte mir viel.

Dann war die Unendlichkeit der Schöpfung vor ihr. Eine riesige Menge an Informationen bekam sie zugeschickt. Die Mutter stellte ihr einen Pool an Kraftquellen zur Verfügung. Dann kam Rose zurück. Ihr Geist war geöffnet. Kinder kamen vorbei und spielten vergnügt; es waren Kinder, die vergangene Woche gestorben waren, Rose meint, sie sei für die Kinder »zugänglich« gewesen.

Sie sei immer hart zu sich gewesen, sei aber als sanfter Mensch zurückgekehrt. Mit mehr Selbstliebe.

Das Erlebnis in der Höhle kann sie sich nicht erklären. Sie hätte vielleicht früher um Hilfe bitten sollen, erkannte sie. Den Sinn dieser »Hölle« begriff Rose nicht; sie akzeptierte es. Es sei eben nicht alles so einfach. Überhaupt meine sie, wir lebten in einer Art Simulation. Dieser Ort hier, in dem wir lebten, sei nicht richtig real.

 

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