Weltuntergang

Das passte gut: An 3 Tagen 3 aufwendige US-Filme gesehen, die aus den vergangenen 4 Jahren stammen und ein gemeinsames Thema haben, den Weltuntergang. Es waren Leave the World Behind, Don’t Look Up! und Megalopolis.

Über den ersten Film (Leave the World Behind) kann man noch am besten sprechen, er ist langsam, sie reden viel, es könnte fast ein Theaterstück sein. Eine Familie macht Ferien am Meer, ein Öltanker bohrt sich vor ihnen in den Strand, der Strom fällt aus, der Wohnungsbesitzer steht vor der Tür, und es gibt beunruhigende Nachrichten über einen Angriff von unbekannter Seite. Ethan Hawke und Julia Roberts spielen das Ehepaar, der Film ist von 2023, also ganz neu. Ein bißchen langweilig ist er, die Bedrohung kommt nicht richtig rüber. Der Regisseur ist Sam Esdail. Doch der Film wurde sehr gelobt.

Don’t Look Up! ist eine schwarze Komödie von Adam McCay, in der Leonardo DiCaprio und Jennifer Wallace mitwirken. Sie mimen einen Astronomie-Professor und seine Studentin, die einen Kometen entdecken, der sich auf die Erde zubewegt. Da er einen Durchmesser von 6 oder 9 Kilometern besitzt, dürfte der in 6 Monaten zu erwartende Einschlag verderblich sein. Die beiden Astronomen sprechen bei der Präidentin vor und treten im Fernsehen auf, aber man nimmt sie nicht richtig ernst. Diese überdrehte Gesellschaft, die vor sich hinredet und sich im Spiegel beschaut, will sich nicht von einem Kometen stören lassen. Die Wirtschaft will noch mehr Geld, die Politik in Ruhe ihre Macht ausspielen, deshalb sollen die Bürger konsumieren und sonst den Mund halten. Den Kometen ignorieren: Don’t look up! Alles satirisch, doch leider auch realistisch. Die Klimakrise wird  a auch ignoriert.

Mit Worten kann man diesem Film und dem folgenden, Megalopolis, nicht gerecht werden. Das sind Orgien von Bildern, opulent und schrill und grellbunt, in kurzer Folge abgefeuert, dass man sich gleichzeitig machtlos und erhaben fühlt. Megalopolis ist erst seit Ende September in den Kinos. Der neue (und vielleicht letzte) Film des 85-jährigen Francis Ford Coppola spielt eine Analogie durch, vergleicht ein New York der Zukunft mit dem antiken Rom. Er stößt uns hinein in seine Welt, das ist Kino, wir sind drin, es gibt kein Entkommen.

Da wird auch schön deklamiert, und Catilina (Adam Driver), das Genie, spricht denkwürdige Sätze. Er hat den Werkstoff Megalon erdacht und will aus New York Megalopolis machen. Das nimmt nie richtig Gestalt an, doch es spielt keine Rolle, wir folgen Catilina, der sich verliebt in die Tochter des Bürgermeisters, und am Ende wird es intim. Die ganze Explosion von Farben und Geräuschen, die Dynamik und der Furor reduzieren sich auf ein Bild von 4 Menschen, die glücklich auf einen winzig kleinen fünften schauen, der die Zukunft und den Sinn verkörpert.

Das wollen wir festhalten: Dass alle drei Filme mit einem Grundton der Hoffnung enden. Der Professor mit seiner Familie wartet auf den Einschlag des Kometen, währen Kates Freund betet und sich im Namen aller dankbar für alles erzeigt. Er spricht von der Liebe, ihrer Liebe und der unvergleichlichen des Schöpfers. Das Wort Liebe verwendet auch Catilina in einem pathetischen Schlusswort. Ja, darum geht es. Danke dafür.

 

 

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