TestpilotInnen (84): Bob Monroe
Bob Monroe und die anderen Astralreisenden (mit ihren Büchern) erlebten ja keinen einmaligen Testflug; sie waren erfahrene Jenseitspiloten, und es ist eine Tatsache, dass Bob, Waldo Vieira, Jürgen Ziewe und William Buhlman (um nur drei zu nennen) über Jahrzehnte hinweg immer wieder Locale II aufsuchten, das wir einfach das Jenseits nennen können. Das ist anscheinend möglich, ohne Schaden zu nehmen.
Dennoch musste ich Robert Monroe in die TestpilotInnen aufnehmen, um den Zusammenhang aufzuzeigen. Das durchschlagende Buch über die Nahtoderfahrungen, Life After Life von Raymond Moody, erschien 1975. Fast alle Zeugen berichteten von jenem nicht zu schildernden Glücksgefühl bei der Begegnung mit dem Licht; allen versagte die Stimme, wenn sie davon erzählten und bekundeten, die Sprache reiche dafür nicht aus. Monroe hat das alles bereits in den 1960-er Jahren erlebt und in seinem Buch 1971 dokumentiert. Früh dran. Er schrieb:
Dreimal bin ich an einen Ort gereist, den genau zu beschreiben ich keine Worte finde. … Ich bin überzeugt, dass dieser Ort Teil des letzten Himmels sein kann, wie ihn unsere Religionen darstellen. Es muss außerdem das Nirwana, das höchste Erlebnis sein, über das uns die Mystiker aller Zeiten berichten. … Für mich war es ein Ort oder Zustand des reinen Friedens und des hohen Glücksgefühls. Es war, als schwebe man in warmen, weichen Wolken … Die Wärme umgibt einen nicht nur, sie gehört einem und durchdringt einen. … Die Wolke, in der man schwebt, wird durchdrungen von Lichtstrahlen n Formen und Tönen, die sich ständig ändern. … Man reagiert auf die Ewigkeit von blauen, gelben, grünen und roten Tönen und auf die vielfältigen Mischfarben, und man inhaliert sie. Alle sind einem innig vertraut. Hierher gehört man. Hier ist man zu Haus.
Ja, das haben auch viele andere TestpilotInnen gesagt: Sie hätten das Gefühl gehabt, zuhause angekommen zu sein. Exakt so. Monroe schwebte mit den Wolken und hörte Musik, die ihm nicht weltlich vorkam und immer da war, und — »man ist selbst Musik«, erklärte er. Und er erkannte:
Es ist die Reinheit einer Wahrheit, von der man vorher nur einen flüchtigen Schimmer erhascht hatte. Dies ist das große Festmahl, auf den einen die winzigen Bissen, die man hier bei uns gekostet hat, hoffen ließen.
Doch etwas fehlt noch:
Und das Wichtigste — man ist nicht allein. Bei einem selbst, neben einem, eng verbunden mit einem sind andere. Sie haben keine Namen, man wird sich ihrer auch nicht als Gestalten bewusst, aber man kennt sie, und man ist mit ihnen durch die große gemeinsame Erkenntnis verbunden. Sie sind genau wie man selbst, sie sind man selbst, und wie man selbst sind sie das Zuhause.
Kein Wunder, dass die meisten TestpilotInnen darauf beharrten, bleiben zu wollen. Man musste sie mühevoll überreden, zurückzukehren, und manche haben keinen richtigen Halt mehr in der Welt gefunden. Auch wenn ich eher den Eindruck bekam, das Licht mit seiner bedingungslosen Liebe sei nur der glorreiche Empfang, nach dem es indessen weitergehe, nach dem man seinen Platz finden muss. Jedoch vergisst man so etwas nie mehr.
Wir lesen das nur oder hören es aus ihrem Mund; aber warum können wir das nicht annehmen: dass wir unendlich geliebt werden von der Unendlichen Schöpferkraft, geliebt einfach dafür, dass wir da sind. Könnte einem das nicht in Krisen helfen? Früher hatte man nur die Bibel und es hieß: Selig, die glauben, ohne zu sehen. Heute haben wir lebendige Menschen, die den Himmel erlebt haben. Warum sollten wir diese Aussagen abtun, zumal sie derart innig ausgedrückt werden? Man kann nicht anders als denken: Sie sind echt! Aber, das muss gesagt sein: Wir müssen erst hier unsere Pflicht tun und unsere Mission verfolgen, denn hier werden wir zunächst einmal gebraucht!
Monroe war drei Mal dort.
Ich bin traurig und zögernd zurückgekommen. … Und jedes Mal habe ich tagelang unter intensivem Heimweh und unter Einsamkeit gelitten. Ich fühlte mich wie ein Fremder in einem Land, wo die Dinge nicht »richtig« sind … Das war so stark, dass ich danach nicht wieder versuchte, dorthin zu reisen.

