Einsiedeln; und zwei Schatten
Wir waren wieder einmal oben in Einsiedeln, in einer märchenhaften Schneelandschaft. Wir stapften im knöcheltiefen Schnee dahin, und unberührte Schneeflächen dehnten sich vor uns aus. Der Himmel war tiefblau. Schon vor 12 Jahren waren wir oben, im Sommer. Doch im Schnee und in der Einsamkeit: das ist unvergleichlich.

Das Dunkle ist das Vorland von Pfäffikon mit dem Damm, der über den See nach Rapperswil am anderen Ufer des Zürichsees führt
Zwei Schatten sind auf dem obigen Bild zu sehen. Wir könnten sagen: Es sind die Bluttaten von Magdeburg und New Orleans, die uns die Feiertage verdorben haben. Zwei fanatisierte Menschen töteten wehrlose junge Mitmenschen, die sich des Lebens freuten. Wer vorgibt, an Gott zu denken und dabei die Menschen hasst, hat sich vollständig verirrt. In der Sure 22 des Korans, Vers 11, heißt es sinngemäß: Wenn es ihnen gut geht, freuen sie sich; aber wenn sie Übles befällt, wenden sie sich ab und verspielen (verlieren) diese Welt und auch die nächste.
Der eine Attentäter ist tot; der andere wird den Rest seines Lebens in Gewahrsam verbringen. Sie waren frustriert und wütend; es wäre besser gewesen, sie hätten sich selbst aus dem Weg geschafft, statt so viel Leid zu verbreiten. Wer einen geliebten Menschen in Magdeburg und New Orleans verloren hat, wird dies das ganze Leben nicht vergessen. Was wollten die Täter erreichen? Was war der Sinn? Durch Blutvergießen entsteht nie etwas Gutes, alle Kriege zeigen das. — Doch die Welt ist gleichwohl schön; alle Wege stehen offen.