TestpilotInnen (88): Tammy Lee Anderson

Tammy Lee Anderson, der Anthony Chene vor 7 Monaten das Wort gab, hebt sich von unseren üblichen TestpilotInnen ab. Sie hat jahrelang zurückgezogen in Klöstern gelebt, viel meditiert und die Kampfkunst Aikido erlernt. Sie kümmerte sich um Obdachlose und um Frauen, die Gewalt erfahren hatten. Ihre Ausführungen haben eine besondere Tiefe. Sie wirkt als Heilerin und Beraterin.

Drei Nahtod-Erfahrungen hatte Tammy Lee Anderson: die erste schon kurz nach der Geburt, die nächste, als sie erst 6 Monate alt war (bei einer Operation) und die dritte im Alter von 23 Jahren bei einer Wanderung. Seit sie ein Kind war, konnte sie in die Zukunft schauen, was für sie eher eine Bürde war. Sie sah ihren Bruder und wusste, dss er früh sterben würde; er verabschiedete sich, und da war »das überwältigende Gefühl von etwas, das ich nicht ändern konnte; es war wie ein Hinaustreten aus Raum und Zeit«. Ihr Bruder verunglückte nicht, wie befürchtet, mit seinem Motorrad, sondern mit dem Porsche seines Freundes. – Danach erschien er ihr, so wie er gewesen war, und er lachte.

Wir konzentrieren uns auf Tammys Erkenntnisse, die sie klar darzustellen vermag. Ich setze manchmal ihre englischen Ausdrücke in Klammern, denn nicht immer kriegt man sie adäquat ins Deutsche. Wichtig im zweiten Absatz ihr Hinweis auf die Unmöglichkeit, Nahtod-Erfahrungen mit Worten weiterzugeben.

Alles ist perfekt – auf einer ausgedehnteren (expanded) Ebene, nicht auf der menschlichen Ebene: in einem größeren Zusammenhang (in a bigger picture). Das Licht schoss in meinen Körper. Ich war einfach Licht, war Teil des Lichts. Diese Erfahrung ist realer als real. Ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen. Die Erinnerung geht nicht weg. Jedes Mal, wenn ich es wünsche, kann ich hineinatmen in das Licht. Ich lebe es. 

Es gibt immer mehr, als wir uns vorzustellen vermögen. Da kannst diese Erfahrung (NDE) nicht in eine Schublade stecken. Bis du es selber empfinden wirst, sind es bloß Worte. Du hast nicht den Geruch, hast nicht die Empfindung. Es ist kein intellektuelles Ding. Es ist viel mehr.

Ein großer Teil von dem, was ich bin, ist jetzt schon in der Geistigen Welt. Ein Aspekt von mir ist hier. Unser Leben ist ein Fraktal Gottes, und geboren sind wir in eine Abfolge von Generationen, in eine Geschichte, in ein Programm. Wir sind Aspekte Gottes, und bei der Arbeit mit Obdachlosen, die immer vom Tod bedroht sind, erfuhr ich, dass die Kraft des Spirituellen unglaublich ist. 

2019 war sie in einen Autounfall verwickelt, der ihr Rückgrat in Mitleidenschaft zog.

Schmerz gehört mit zum Spiel. Wenn du den Schmerz beobachtest, verändert er sich. Er bleibt nie derselbe. Schmerz ist eine Realität. Das Leiden kommt, wenn du ihm Widerstand entgegensetzt. Ich beobachtete den Schmerz von außerhalb meines Körpers. Wenn du zurücktreten und ihn mit Neugierde betrachten kannst, nicht mit Abneigung und Widerstand, kann er anders werden. Wir haben die Fähigkeit, uns selbst zu heilen. Mein Neurologe sah, dass ich vollständig geheilt war und wollte wissen, wass ich getan hätte. Ich sagte: »Es ist das Licht, wir können uns ihm anschließen, es für uns nutzen (tap into it). Wir sind Teil des Wunders. 

Ein Wunder sei ja auch der Geist.

Wenn du dich auf etwas konzentrierst (focus on something), bekommst du es. (Sie erwähnte ein rotes Fahrrad, das sich ein Kind unbedingt wünscht. Ich dachte an das grüne Fahrrad des Mädchens Wadjda aus Saudi-Arabien …) In der anderen Welt passiert es augenblicklich, der Gedanke ist schöpferisch; hier in unserem Leben geht es viel langsamer vor sich; aber der Wunsch wird sich manifestieren. Die Kraft des Geistes (mind) ist viel größer, als wir es uns vorstellen können. Wichtig ist, worauf du dich konzentrierst. Es braucht Fokus, es braucht Aufmerksamkeit. Wenn wir dann loslassen können, ereignen sich Wunder. Es ist eine Sache des Willens und des Aufgebens. Eine starke Absicht, und dann lässt du los. So hättest du die Kraft, einen Berg zu versetzen, aber wozu würdest du das wollen?

Morgen Teil 2.

 

 

 

 

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