Hörnli und Weisshorn
Und nun ein drittes Mal Arosa-Bilder. Sind Ende Juni hochgestiegen zum Hörnli, 5 Stunden mit 900 Höhenmetern, danach bist du schon am Limit. Dann Älpler-Makronen gespeist. Zum Weisshorn war es gemächlicher, das Restaurant war den ersten Tag offen, und dort oben lief Cool Jazz, jedenfalls eine Musik, die aufhorchen ließ (wo andere lieber weghorchen).
Auf den Weg zum Hörnli hörten wir die schrillen Pfiffe der Murmeltiere, und dann konnte ich eins fotografieren. Ein zweites kam hinzu, und mir war, als hätte es dem ersten die Pfoten um den Hals gelegt als eine Art Umarmung. Aber vielleicht habe ich mir das nur eingebildet, es war ja weit weg. Dann standen sie unverrückt da und blickten in eine Richtung. Meine Nachbarin: »Wie ein altes Ehepaar!«
Oben verkriecht man sich im Restaurant und schaufelt sich die Älpler-Makronen rein. Ich hatte Hunger, und Giovanna warf mir vor, ich hätte ihr nur ein Drittel übriggelassen. Am nächsten Tag fuhren wir mit der Bahn zur Mittelstation, um zum Weisshorn aufzubrechen, auch er so um die 2500 Meter hoch (Arosa liegt bei 1775 Meter). Eine Gruppe Schweizer mit roten Jacken spielte Musik und sang, und ein paar Leute tanzten auch. Giovanna meinte: »Spielen wir mal heile Welt!« Aber diese Welt ist tatsächlich heil, so heil eben eine Welt mit Menschen heil sein kann, und wir können ja die Weltpolitik mal ausblenden. Oben auf dem Weisshorn gigantische Fernsicht. Da sitzen und einen Caipirinha trinken!
Nebenan steht in luftiger Höhe ein Bär, der eigentlich nur ein Stahlgerüst ist, doch wenn man ein paar Franken in einen Kasten wirft, bekommt man Stofffäden, die man dranknüpft, an den Bären. Ja, Schweizer sind geschäftstüchtig! Darunter ein traditionelles Haus mit einem Sinnspruch.
Dann muss man wieder zurück. Die rote Bahn macht das und liefert uns wieder in Chur ab.







