Was uns unsere Namen gibt

Neu im Buchhandel: das Büchlein Was uns unsere Namen gibt von dem Lyriker Alvin Pang aus Singapur. Buch wäre zuviel gesagt, es ist kaum größer als eine Handfläche und nur 80 Seiten dick, traumhaft schön illustriert von Marie Toh … und übersetzt von mir. Hat lang gedauert, aber nun ist es da, und es ist wirklich ein kleines Schmuckstück geworden.

Sebastian vom Raffles Verlag hatte mich schon vor 2 Jahren drauf angesetzt, und so ging es langsam voran. Ich finde, nun ist es ein kleines Werk, das sich perfekt zum Herschenken eignet. Beim ersten Lesen könnte man etwas befremdet sein; doch das legt sich, man liest sich rein, man begreift die Intention, man ist entzückt.

In diesem Büchlein geht es um Allegorien. Eine der handelnden Personen heißt Erfolg, und er wollte natürlich Schönheit heiraten, doch die verschwand, um irgendwo mal wieder aufzutauchen. Können wir sie verorten? Sehen wir, wo Schönheit auftaucht? Verzweiflung, Versagen und Angst geben ihr Stelldichein, und irgendwie meint man: Leute, die so sind, die kennen wir. Mut, Hoffnung und Fürsorge kommen vorbei, alle kennen sich und paaren sich manchmal auch; haben wir sie nicht alle in uns, sind wir nicht alle ein Gemisch aus Bestrebungen und Ängsten mit großen Zielen dahinter?

Auf wenigen Seiten entwirft Alvin Pang ein Tableau der menschlichen Psyche, in der es darum geht, alle Trends zu erkennen und die guten Kräfte in uns zu fördern. Wir alle haben Neigungen und Talente und persönliche Ziele, sollen aber unsere Mitmenschen dabei nicht vergessen. Eine reife Persönlichkeit auszubilden, die in sich ruht und ihr Glück im Selbstausdruck findet und im selbstlosen Einsatz für andere sollte unser Ziel sein. Was uns unsere Namen gibt ist ein Beitrag dazu, verstört zuweilen, regt an und hinterlässt Spuren.

Alvin Pang und Marie Toh haben mein persönliches Exemplar mit Widmungen versehen. Ich freue mich und zeige sie im Bild. Thank you so much!

 

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