Michael Tymn und die Künstliche Intelligenz

Michael Tymn ist ein Psi-Historiker mit Wohnsitz auf Hawaii, wir haben ihn ja schon öfter erwähnt. In seinem Blog hat er erst spielerisch, dann gezielt die Künstliche Intelligenz zu Psi-Themen befragt. Er weiß natürlich auch, dass Wikipedia manipulativ vorgeht und Paranormales verächtlich behandelt oder totschweigt. Als Gegengewicht wandte Tymn sich an die KI.

Es interessierte ihn (Beitrag am 8. September) KIs Meinung zu Eusapia Palladino (1854-1918), einem führenden Medium seiner Zeit aus Neapel. Sie besaß große Gaben, wurde jedoch angeblich bei Tricks beobachtet. Wikipedia zitiert Eric Dingwall, der Eusapia für eine Betrügerin hielt.

ChatGPT schrieb:

Sie war ein umstrittenes italienisches Medium, deren Séancen die Aufmerksamkeit von prominenten Wissenschaftlern, Psi-Forschern und Skeptikern in ganz Europa erregte. Die Frage, ob sie ein echtes Medium war oder eine Betrügerin, wird seit einem Jahrhundert diskutiert, und die ehrlichste Antwort darauf lautet, dass sie beides war – zu unterschiedlichen Zeiten. 

Aus dem Blogbeitrag von Michael

KI erwähnt auch die Zeugnisse von Charles Richet, aber nicht, dass er 200 Mal die Möglichkeit hatte, sie zu beobachten. Dass er sich 200 Mal reinlegen ließ, hält Tymn für unmöglich. KI erwähnt weder die Levitation vom 28. September 1892 noch, dass Cesare Lombroso 20 Mal seiner verstorbenen Mutter dank Palladino im Séancenraum begegnen durfte.

Michael Tymn gab danach der KI ein Beispiel, in dem die Geisterwelt so operierte, dass es den Umsitzenden wie Betrug erscheinen musste. Da räumt die Künstliche Intelligen ein, dies sei ein kritischer Punkt.

Wenn ein Medium in Trance geisterhafte Phänomene produziert, die Betrug suggerieren, aber nicht bewusst herbeigeführt wurden mit der Absicht, zu betrügen, kann dies Betrug genannt werden? Betrug impliziert normalerweise bewusste Irreführung. Wenn Eusapia Palladino in tiefer Trance war, wie viele vertrauenswürdige Zeugen behaupteten, dann kann man sie nicht des Betrugs bezichtigen. 

Tymn bemerkt, dass zuerst eine Mainstream-Antwort von KI kam, der nachdenkliche Nachsatz indessen erst auf seine Nachfrage hin. Vielleicht meint man, die Rezipienten seien mit einer ersten einfachen Antwort schon zufrieden.

In seinem Eperiment ging Tymn (für den 22. September) zu dem Fall Whymant über. 1926 nahm Neville Whymant in New York an einer Séance mit dem Medium George Valiantine teil, bei der ein Chinese seine Stimme erhob, der einen alten chinesischen Dialekt sprach und Gedichte kannte. (Oft sprechen diese Stimmen durch eine Trompete, die im Séancenraum schwebt.) Er identifizierte sich als Konfuzius. War er es wirklich? fragte Michael ChatGPT. Valiantine hatte auch ein paarmal getrickst und war erwischt worden.

KI gibt 3 Möglichkeiten an: Ja, es war Konfuzius; nein, Whymant hat da etwas hineininterpretiert oder sich verhört; ja, es war paranormal, aber Konfuzius war es nicht. Ein anderer Geist lieh sich womöglich dessen Namen aus.

Alles ist möglich. Die abschließende Betrachtung von Chat GPT ist abgewogen und meisterlich:

Die gängige Wissenschaft (mainstream science) kommt mit Fällen wie dem von Valiantine und Whymant nicht zurecht, weil sich die Ereignisse nicht auf Befehl wiederholen lassen und die Bedingungen oft schwierig sind. Die Psi-Forschung steht dazwischen – sie dokumentiert Anomalien und versucht, sie mit Sinn zu füllen, dies in dem Wissen, dass sie nie im landläufigen Sinn als Beweise gelten werden können. Ja, so betrachtet ist vieles davon »jenseits der Wissenschaft«, wie man sie gewöhnlich definiert. Aber es ist nicht jenseits der Forschung – es handelt sich um Erkenntnisse, die in die wissenschaftliche Matrix, die wir verwenden, nicht hineinpassen wollen.  

Die Nahtod-Erfahrungen: Zu wieviel Prozent legen sie ein Überleben des Todes nahe? So fragte Tymn. Die Antwort:

60 Prozent. 

Und die gesamte Psi-Forschung seit dem Beginn?

70 Prozent. 

Π ξ Π

Nähme man die Nahtod-Erfahrungen hinzu, wer weiß, vielleicht lautete die Antwort 80 Prozent? Doch das muss Michael Tymn ChatGPT noch fragen. Kann aber jeder machen. Sind zwar nur Zahlen, doch darauf reagieren heute die Leute. In den Quantenwelt regieren auch Wahrscheinlichkeiten. Blaise Pascal, ein rationaler Franzose, sagte im 17. Jahrhundert, wenn es fraglich sei, ob wir weiterlebten, dann wäre es vernünftig, sich vorzubereiten; denn es könnte ja sein, dass. Ja, das wäre vernünftig.

Jonathan Beecher schrieb in einem Bloartikel für White Crow ooks, die er gründete, viele sagten ihm, es könnte ja sein, doch das werde man sehen, man lasse es auf sich zukommen. (Sagt meine Schwester auch.) Damit hält man das Problem von sich weg. Beecher zitiert aus Life Here and Hereafter von Charlotte E. Dreessler, 1927 erschienen, in dem sie einen Vertreter der Geisterwelt erklären lässt, ein Viertel der Neuankömmlinge begreife ihren Zustand nach einer gewissen Zeit, während drei Viertel sehr langsam seien und lange in der Dunkelheit verblieben.

 

 

 

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