Galileo
Mir fallen immer diese Wissenschaftsmagazine im Fernsehen auf. Sie heißen X:enius, Galileo, Quarks & Co und Planet Wissen. Da werden einem Wissenschaft und Technik anhand von Alltagsbeispielen nahegebracht. Das schauen die Leute gerne an. Sie sind ja doch wissbegierig.
Wissenschaft und Technik haben eine gute Lobby. Durch diese Magazine führen immer jüngere Menschen mit großer Lockerheit, aber es wird auch viel geraunt: Wie spannend und abenteuerlich doch der Alltag ist! Welche Rätsel doch hinter den Geräten und Objekten stecken, die uns umgeben! Da werden Fragen erörtert, die interessant sind, ohne deren Beantwortung wir aber trotzdem gut weiterleben könnten, etwa: »Warum sind Frauen kleiner als Männer?«
So häufen die Zuschauer eine Menge Detailkram an, der zu dieser Zeit passt, in der alles irgendwie mit Zahlen und Statistiken belegt wird. Wissenschaft und Technik sind die Ideologie unserer Epoche, sind ihr Dogma, ihre Religion, wenn wie einmal vom Sport absehen. Niemand wird sich gegen die neuesten Entwicklungen aussprechen, denn wer wollte noch im 14. Jahrhundert leben? Sendungen über die Entwicklung der Wasserspülung, wie wird ein Spiegel gemacht … man muss nur in seinem Zimmer herumschauen und findet gleich tausend Themen. Junge Leute lieben Geheimnisse, und da gibt es auch konkrete Geheimnisse, die soeben ausgegrabenden Pyramiden in Bosnien, neue Planeten, Fabelwesen und Skelette von Urmenschen, aber die werden im verborgenen abgehandelt.
Die aberwitzige Anhäufung von Wissen lenkt von den wichtigen Fragen ab. Woher kommen wir, wohin gehen wir? Gibt es den Geist, ein Leben nach dem Tod, paranormale Phänomene? Da befinden wir uns schon wieder auf schwankendem Boden, was dem Menschen von heute missfällt. Zu wissen, wie das Klosett funktioniert und wie die Kaffeemaschine, kann einem in dieser prekären Existenz schon einen gewissen Halt geben. Damit kann man vor anderen brillieren. Wichtig wäre, zu wissen, was man nicht weiß (Sokrates) und vielleicht nie wissen wird, und da wird es erst spannend.
Dazu kann man den jüngsten Beitrag von Professor Harald Walach in seinem Blog lesen. Er ist viel kompetenter als ich und greift die zur Religion gewordene Wissenschaft, die nur Materie sieht und alles im Gehirn verortet, mit Schärfe an; noch aggressiver aber attackieren die Meinungsführer der »Geistlosigkeit«, wie Walach es nennt (der Geist wird ja geleugnet; alles ist Hirn), alles an, was eine Alternative zur gegenwärtigen Medizin sein könnte oder den Konsens bedroht. Die Wissenschaftssendungen sind nur das, was man dem fernsehenden Volk zum Spielen gibt; die maßgebenden Spieler stehen hinter den Kulissen und spielen sich als Diktatoren auf.
am 20. Februar 2014 um 21:10 Uhr.
… Gibt es den Geist, ein Leben nach dem Tod … ja hoffentlich nicht, denn die Sorge der Nachbarin ist – für welchen meiner drei Männer werde ich mich entscheiden müssen wenn ich zu ihnen komme – ich hätte doch nicht drei mal heiraten dürfen!