Flugverkehr (162): Flieger und das Jenseits

Dr. Keith Parsons ist Anfang März 78 geworden und hat einen neuen Film vorgestellt, den 51. der Firma Plausible Pictures. Er heißt Aviators and the Afterlife (Flieger und das Jenseits), und wir sehen Bilder und einen weit entfernt auf seinem Sofa sitzenden Parsons, der in bestem Oxford-Englisch seine Erkenntnisse preisgibt. 

Das gibt mal wieder einen Beitrag für die Serie Flugverkehr, obwohl das meiste der 56 Minuten, die der Parsons-Film dauert, manipogo schon in 3 Beiträgen erwähnt und abgearbeitet hat (und fehlerlos, möchte ich dazu bemerken; unser anspruchsvolles manipogo!).

RAF-FE.2b_Aeropedia-The-Encyclopedia-of-AircraftUnten stehen die Links, aber ein paar Details kann man ja noch erwähnen. Zum Beispiel Lieutenant P. J. Harvey und Claude Kelway-Bamber, die 1915 mit einer FE 2B abstürzten, einem wackeligen Zweisitzer. Die Sitze waren hintereinander angeordnet, und hinten saß der Pilot. Harvey beschrieb, wie die Maschine abschmierte, sich dem Erdboden näherte, als er sich umsah und bemerkte, dass der Pilot tot war: Er hatte einen Kopfschuss erhalten. Der Überlebende kletterte nach hinten, setzte sich dem Piloten auf den Schoß, bekam das Steuerruder zu fassen und schaffte eine Notlandung.

Die Mutter von Kelway-Bamber ging zu Medien und erhielt so viel Material, dass sie 1920 zwei Bücher mit Claudes Durchgaben aus dem Jenseits veröffentlichte: Claude’s Book 1 und 2. (Sie sind auf Englisch, und man kann sie sich herunterladen, auf ghostcircle.com/free-ebooks. Darauf sind die Titel, die ich von einer früheren Seite her kannte, die aber vor Jahren dichtmachte.)

Keith Parsons erzählte dann die Geschichte der Atlantik-Überquerungen. Charles Lindbergh war der erste, der es solo schaffte, 1927. Doch 1920 hatten es schon Brown und Alcock gemacht, mit einer Vickers Vimy, nur bekamen die beiden weniger Publicity. Bert Hinkler flog 1928 von England nach Australien, verunglückte im Januar 1934 dann tödlich. Flieger waren vor 100 Jahren ebenso tollkühn wie Autorennfahrer, und viele starben.

Amy_Johnson_(Our_Generation,_1938)_(cropped)Auch Frauen wollten dabeisein. Am berühmtesten wurde Amelia Earhart, die 1932 als erste Frau solo den Atlantik überflog. 1937 wollte sie, 40 Jahre alt, mit einem Navigator nach Australien, doch beide blieben verschollen. Ebenso erging es Amy Johnson (1903 geboren, rechts im Bild, die verführerische Pilotin, welch ein hypnotischer Blick!), die 1930 von England nach Australien geflogen war. Am 5. Januar 1941 stürzte ihre Airspeed Oxford ins Wasser, und sie sprang in der Nähe von Kent mit dem Fallschirm ab. Der Kapitän eines Schiffes versuchte sie zu retten und starb später an Unterkühlung.

Es hieß ja Flieger und das Jenseits, oder nicht? Amy jedenfalls meldete sich fast 30 Jahre später, im Januar 1970, bei einer Séance mit Leslie Flint, sagte aber nichts grundlegend Neues: Der Tod sei ein Schock gewesen, drüben seien Zeit und Raum anders, und sie sei dabei, Kinder zu unterrichten.

Stinson_SM-1F_NC8468_with_Inter-City_Air_Line_AL77C-038_(14541100063)Auch hatte manipogo die Geschichte mit Walter Hinchcliffe (genannt Hinch) und Elsie MacKay, die am 13. März 1928 ums Leben kamen. Sie wollten von Ost nach West über den Atlantik, also gegen den Wind. Ihre Stinson Detroiter flog 134 Meilen Höchstgeschwindigkeit (etwa 200 km/h) und hatte kein Funkgerät an Bord. Ein Mann namens Henderson war in einem Schiff und verkündete entsetzt: »Hinch war in meiner Kabine!« Das war zur Stunde seines Todes. Er meldete sich dann noch öfter, vor allem bei dem großen Medium Eileen Garrett.

Selbstverständlich kam Keith Parsons auch auf Luftmarschall Dowding zu sprechen, dem auch manipogo eine Geschichte widmete. Er ging viel zu Medien. In seinem Buch Many Mansions schreibt er über die polnischen Piloten, ohne die die Battle of Britain 1940 nicht gewonnen worden wäre, und einer von ihnen mit den Initialen S.Z. sagte einem Medium, er habe viele Flüge überlebt, aber diesen letzten nicht … Er sei verwirrt. Obendrein sei er ein schlechter Mensch gewesen.

Am schönsten war wohl die Geschichte mit der Witwe von Jack Maxwell Whiting, Max genannt, der 1944 tödlich abstürzte. Lord Dowding lud sie zu einem Abendessen ein, und sie wurden ein Ehepaar. Als sie später fragte, wieso er sie eigentlich eingeladen habe, antwortete er, Max sei ihm erschienen und habe gesagt: »Ich wünschte, du würdest meine Frau zum Abendessen ausführen. Du wirst sie mögen.«

Die erwähnten Artikel:

DirektstimmenDead Men TalkingFlugverkehr (38): Ein Ex-Luftmarschall hilft toten PilotenFlugverkehr (60): Captain Hinchcliffes LandungFlugverkehr (52): Der tote Baron.

 

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