Maria, dich lieben

Der Mai ist Marienmonat, fast hätte ich das vergessen. Eine Maiandacht kann man immer abhalten und dabei die schönen Marienlieder singen, die inniger und wärmer klingen als die üblichen Hymnen. Sie richten sich an eine verehrungswürdige Frau. Früher ging sogar der Mann zuweilen in die abendliche Maiandacht, um Blicke mit der Geliebten zu wechseln (und sie hinterher noch zu treffen, sie heimzubegleiten mit der Hoffnung auf einen Kuss).  

080Von der echten Maria, der »Mutter Gottes«, wissen wir ja nichts. Die jungfräuliche Geburt ist schon eine Zumutung, und Jesus Christus wurde ja durch die Bischöfe im Jahr 325 zu Gott erklärt. Maria ist eine Mittlerin von Gottes Gnade; sie anzurufen hilft. Wir haben Maria sozusagen erschaffen, und nun steht sie uns bei und ist ein Kanal für Heilenergie, und das erklärt auch die Wunder in den Wallfahrtsorten Fatima, Medjugorje, Loreto, Einsiedeln und Lourdes.

Michel de Montaigne, dessen Reise nach Italien 1586/1587 auf manipogo behandelt wurde, erzählte aus Loreto:

Aber um noch ein Wort zu dem Zutrauen, das man zu diesem Ort hat (und worüber ich mich sehr freute), zu sagen, so will ich erwähnen, dass gleichzeitig mit mir Michel Marteau, Herr von La Chapelle, aus Paris, ein sehr reicher junger Mann, mit großem Gefolge da war. Ich ließ mir von ihm und von Leuten aus seinem Gefolge ausführlich und sorgfältig erzählen, wie er hier die Heilung seines Beines fand. Man kann die Tatsache eines Wunders nicht besser und genauer formulieren.  Alle Chirurgen von Paris und Italien waren gescheitert, und er hatte dafür mehr als dreitausend Taler ausgegeben. 

032Seit mehr als drei Jahren war sein Knie geschwollen, gebrauchsunfähig und sehr schmerzhaft gewesen. Dann hatte sich das Übel verschlimmert, das Knie war röter geworden, hatte sich entzündet, und er hatte Fieber bekommen. Nun gab er alle anderen Medikamente und Hilfe auf, und es vergingen einige Tage. Im Schlafe träumte er plötzlich, er sei geheilt und sehe einen Blitzstrahl; er wacht auf, schreit, er sei geheilt, ruft seine Leute herbei, steht auf, geht herum, was er seit seinem Leiden nicht mehr getan hatte. Sein Knie schwillt ab, und die welke und wie abgestorbene Haut ums Knie wird von der Stunde an immer besser, ohne jede andere Hilfe. Und nun während seines zweiten Aufenthalts in Loreto war er in voller Gesundheit; die Heilung war bei einer anderen Anwesenheit vor ein oder zwei Monaten vor sich gegangen, er war mit uns in Rom gewesen. Das erfuhr ich aus seinem und seiner Leute Mund als sicher.

 

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