Wissenschaft der Götter
Ash/Hewitt habe ich schon zwei Mal zitiert: über Energiewirbel und Überlichtgeschwindigkeit. Das steht in ihrer Wissenschaft für Götter, vor 30 Jahren erschienen. Die beiden Autoren bringen da viele Gedanken zusammen und auf den Punkt, und im letzten Kapitel wird es richtig göttlich, das sehen wir uns nun an.
Bewusstsein ist das schöpferische Prinzip, Energie ist das Universum, das durch das Bewusstsein geschaffen wurde. … Wenn Bewusstsein der Ursprung aller Existenz ist, kann es im Bewusstsein keine Trennung geben. Bewusstsein muss einzig und ungeteilt sein … Wenn Bewusstsein unteilar ist, dann kann Bewusstsein nicht in jedem Individuum getrennt sein. Unterschiedliche Lebensformen stellen verschiedene Bewusstseinsformen dar, entsprechend ihrem Entwicklungsgrad. Aber in unserem grundlegenden Wesen sind wir alle eins. Wir sind alle dasselbe Bewusstsein, das die Welt durch unterschiedliche Körper wahrnimmt, aus vielen Augen herausblickt, nur durch eine Illusion von Trennung sind wir voneinander getrennt.(…)
Unser grundlegendes Bewusstsein ist dasselbe universelle, ungeteilte Prinzip, das sich durch alles und jedes darstellt. Wenn das Gott ist, dann ist jeder einzelne von uns im Inneren seines oder ihres Wesens Gott. Der Mensch ist in seinem Wesen eins mit dem Göttlichen, ob er daran glaubt oder nicht. Das Göttliche ist nicht getrennt vom Menschen, weil Gott im Bewusstseinskern jedes Menschen ist — nicht in den Gedanken und Gefühlen, sondern in dem reinen Bewusstsein dahinter. Gott ist das Zentrum des menschlichen Wesens, der Springquell seiner Liebe, seiner Intelligenz und seines Willens. Nach dem Göttlichen außerhalb seiner selbst zu suchen, ist für den Menschen ohne Sinn, weil das Göttliche in ihm ist. Wir sind bereits mit Gott vereint, ob wir es wissen oder nicht. Alles, was wir tun müssen, ist aufzuwachen und es zu erkennen. (…)
Vielleicht haben wir als menschliche Wesen die einzigartige Möglichkeit, zum vollen Bewusstsein unserer göttlichen Natur vorzudringen und eine Manifestation des Göttlichen auf Erden zu werden. Indem wir das tun, werden wir zu Göttinnen und Göttern. (…) Planeten wie die Erde können Orte der Übung für die Göttinnen und Götter sein. Das Leben auf der Erde könnte unsere Chance sein, göttlich zu werden. Es könnte als Workshop für unsere persönliche Entwicklung als Götter und Göttinnen betrachtet werden.
(Das ist aus dem bei Zweitausendeins erschienenen Buch von David Ash und Peter Hewitt, Seiten 194 bis 197.)
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Von dem Philosophen Baruch Spinoza (1632-1677) wurde im Jahr seines Todes die Ethik veröffentlicht. Da schreibt er in einer Anmerkung zu Lehrsatz 10, dass
die Substanz ihrer Natur nach unendlich, unveränderlich, unteilbar usw. ist, wie jeder leicht einsehen kann.
Folgesatz. Hieraus folgt, dass das Wesen des Menschen aus gewissen Modifikationen der Attribute Gottes besteht.
Und zwei Seiten später, im Folgesatz zu Lehrsatz 11, wird er noch deutlicher:
Hieraus folgt, dass der menschliche Geist ein Teil des unendlichen Verstandes Gottes ist.
Eine frühere protestantische Pastorin sagte mir, sie finde, die Heiligen der Katholiken seien am ehesten »Aspekte Gottes«. Im Judentum hat Gott ja 72 Namen, und im Alten Testament werden die je nach Sachlage eingesetzt, wo bei uns nur ein Name übersetzt wurde. ER ist ALLES, aber da das uns nicht anschaulich werden kann ist ER (oder SIE oder die Allumfassende Energie) eben sehr vieles. Doch wir, sind wir nicht — gemessen an den obigen Zeilen — nicht auch Aspekte Gottes, jeder von uns?