Wenn Guten Gutes widerfährt

Die Überschrift ist ein Buchtitel des amerikanischen Arztes Stephen G. Post: When Good Things Happen to Good People. Er hat auch Würde für die Vergesslichen geschrieben (übr Demenz), preist das Geben, die Pflege mit Herz (Compassionate Care) und erforscht die grenzenlose Liebe (Unlimited Love). Solche Ärzte wünscht man sich! Luisa hatte ihn Mitte Oktober zu Passion Harvest eingeladen, und da bin ich ein Fan von (würde ein Norddeutscher so formulieren). 

Zu Beginn wirkte Dr. Post etwas distanziert, doch bald taute er auf, grinste immer öfter und erzählte wunderbare Geschichten (ähnlich wie Dan Drasin). Stephen Post ist 1951 geboren, arbeitete lang in Cleveland und wechselte dann nach New York City. Er gründete Zentren für die genannte Pflege mit Herz und sagte, vor 20 Jahren wäre das nicht möglich gewesen. Vielleicht wird doch etwas besser! John Templeton wandte sich an ihn und schlug vor, das Wichtigste überhaupt zu erforschen: die Liebe; die unbegrenzte Liebe (unlimited Love). Die Templeton-Stiftung erforscht alles, was an den Rändern der Wissenschaft und wichtig ist. Er selber, Dr. Post, sagt:

maxresdefaultDas Leben ist eine Reise. Folge deinem Pfad. Die Natur ist ein Geschenk, und in ihr findest du deinen Weg. Du willst dein Leben planen? Vergiss es, das ist Illusion. Die Liebe ist die Nabe; die Speichen sind alles andere. Sei offen für Überraschungen und reagiere kreativ auf die Leute, die du triffst. Wer gibt, lebt gesünder; wer freundlich zu anderen ist, der ist damit auch freundlich zu sich selbst. Wir als Spezies sind eigentlich Gebende. 

Diese Lehren streute Luisas Gast zwischen seine Geschichten ein, und die tollste ging aus einem Traum hervor. Fünf Mal träumte Stephen Post von einem Mann, der auf einer Brücke stand und sich hinuunterstürzen wollte. Eine Stimme sagte 4WCihm: »Rette ihn, dann wirst auch du leben.« Eines Tages ging er bei Nebel über die Golden Gate Bridge, und tatsächlich stand da ein junger Mann und machte Anstalten, zu springen. Der Doktor sprach ihn an, überredete ihn, herunterzusteigen (auch wenn der andere vor Wut schäumte) und schenkte ihm eine tibetische Gebetsrolle. Weiter ging er über die Brücke, und der Nebel war plötzlich fort; Sonnenschein begrüßte ihn. Später blieben sie in Kontakt, und Harrison, der Mann, befreundete sich mit Posts Freundin und zog mit ihr in ein anderes Land. — Warum jedoch würde auch er leben?

Ein Mann hatte eine schnelle Harley-Maschine und bot an, jemanden mitzunehmen. Stephen Post griff zu, und der Fahrer jagte die Maschine und ihn mit 150 Meilen pro Stunde (200 Sachen) über die Highways, bei Regen noch dazu, und der Sozius dachte, sein letztes Stündlein habe geschlagen. Doch er kam zurück, stieg schwankend von der Harley, und gleich darauf rief seine Mutter an, in Angst: Sie hatte geträumt, ihr Sohn müsse sterben. Er konnte sie beruhigen.

Der Traum und das Erlebnis … Stephen G. Post nannte das eine Koinzidenz oder Synchronizität, nach Carl Gustav Jung, doch von Präkognition (Zukunftsschau) sprach er nicht. Bei all den schönen Dingen, die er sagte, fehlte einem doch ein Hinweis auf eine höhere Ordnung, ein Jenseits, ein Höchstes Wesen. Damit erwies sich Post doch als echter Arzt, der gerne so lang wie möglich auf dem Boden des Gewohnten bleiben möchte.

DSCN0441A propos Symchronizität: Ich schrieb über George Harrison (ein Beitrag für 29. November), und gleich danach hörte ich mir Luisa an und hörte von dem anderen Harrison auf der Brücke, die beiden gehörten zusammen. Das ist die Magie des Reims und die Duplizität im Universum, bedingt durch die Frequenz, den Gleichklang. Und auch George Harrison betonte immerzu den Weg, auf dem du bist, und ich setzte Bilder von Straßen dazu.

service-pnp-cph-3b10000-3b14000-3b14600-3b14676rNoch eine andere Geschichte: Stephen Post saß mit einem Freund in einem Lokal. Es war sein letzter Abend in Cleveland, und niemand wusste, dass er die Stadt verlassen würde. Da kam unvermittelt ein alter Mann an ihren Tisch und streckte Post einen langen Stab hin. Er sagte: »Nimm den Stab und folge ihm, er wird dich immer richtig geleiten.« Verblüfft sahen sich die Freunde an. — Am nächsten Tag blieben Post, seine Frau und sein Sohn in einem Hotel in New York. Schlechte Stimmung. Er fuhr los, um Pizza zu kaufen. Auf dem Tresen lag eine Zeitung mit der Überschrift Unlimited Love Comes to Town. Die grenzenlose Liebe kommt in die Stadt! Das galt ihm, da er sich in der Klinik diesem Thema widmen wollte. Ein herrlicher Empfang! (Links ein Stich aus dem Jahr 1700 von Georg Jakob Schneider, Dank an die Library of Congress, Wash. D. C.)

Und herrliche Abschiedsworte fielen Stephen G. Post ein, als er von Luisa und den Zuschauerinnen und Zuschauern Abschied nahm:

Ich wünsche euch alle Segnungen des Universums!

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