Die sieben Jenseits-Reiche
Die Gesprächspartner der Medien im Jenseits haben immer versucht, die andere Welt zu beschreiben, und wo wir bei der Erde Kontinente nennen, sind es drüben Reiche, die immer weniger fassbar werden, je näher sie der Quelle kommen. Die heilige Zahl Sieben wurde dabei gern bemüht, und so haben wir einige Versionen, die sich aber kaum unterscheiden.
Schon die ältesten okkulten Lehren gehen von einer Einteilung in sieben Stufen aus. Auf die Materielle Ebene (die Erde) folgt die Ebene der Kräfte, danach die Astralebene. Nummer vier ist der Mentale Bereich. Die Ebenen fünf bis sieben tragen keine Namen, die von den Angehörigen unterer Zonen verstanden werden könnten; die sechste Welt wird manchmal die monadische, die siebte natürlich die göttliche genannt.
Jede Ebene ist jedoch wiederum in sieben Unter-Ebenen eingeteilt, und in manchen hermetischen Schriften geht dies hinunter bis zu einer siebenfachen Einteilung in je sieben Ebenen. Die obersten Sphären sind derart exquisit, dass sie womöglich erst in Tausenden Jahren erreicht werden. Wenn überhaupt.
Der englische Parapsychologe Frederick William Henry Myers (1843-1901) nannte in seinen medialen Durchgaben in den 1930-er Jahren die sieben Stufen »Ebenen« (planes) und begreift wie die Okkultisten die erste Ebene als unsere Welt:
1 Erden-Ebene (Earth Plane)
2 Leben unmittelbar nach dem Tod (kurz; Zwischenstufe: Hades)
3 Ebene der Illusion
4 Ebene der Farben (Eidos-Ebene)
5 Ebene der Flammen (Helios-Ebene)
6 Ebene des Lichts
7 Zeitlosigkeit.
Myers als humanistisch gebildeter Literat, der Griechisch konnte und die Mythologie beherrschte, gibt sich hier poetisch. Bei Ebene vier bedeutete Eidos Form im Gegensatz zur Materie; bei dem Philosophen Edmund Husserl stand Eidos für Wesen. Helios ist die Sonne und war eigentlich der erste Gott der Griechen. Myers sprach von der dritten Ebene aus und meinte, auch schon die vierte besucht zu haben. Die Ebenen fünf bis sieben sind schon sehr weit entfernt von der Erde (im geistigen Sinne) und wohl nicht mehr mit unseren Begriffen zu fassen.
Raymond Bayless (1920-2004) hat die Einteilungen von Harriette A. Curtiss aus ihrem Buch Realms of the Living Dead und von Tweedale, News from the Next World in »Reiche« zusammengefasst. Das irdische Dasein liegt schon hinter uns:
1 Reich der Reflexion
2 Ätherisches Reich
3 Reich der Lebenskraft
4 Reich des Verlangens
5 Mentales Reich
6 Spirituelle Welt
7 Göttliches (ekstatisches) Reich.
Bei James Hewat McKenzie (1869-1929; in dem Buch Spirit Intercourse) sind es ebenfalls sieben, und hier sind sogar genau die Entfernungen angegeben: Ebene vier zum Beispiel liegt genau 2850 Meilen oberhalb der Erde, die Sphäre Christi (Nummer sieben) 18250 Meilen entfernt.
1 Die Astralwelt (die untere, mittlere und obere)
2 Die dreigeteilte obere Astralwelt
3 Summerland
4 Das Reich des Philosophen
5 Kontemplation
6 Sphäre der Liebe
7 Christi Sphäre.
Edward C. Randall (1869-1935) hält sich knapp und benennt die Sphären nach Eigenschaften:
1 Wiederherstellung
2 Vorbereitung
3 Unterrichtung
4 Versuch und Versuchung
5 Wahrheit
6 Harmonie
7 Exaltation.
Wir müssen unser diesseitiges Vokabular bemühen, um jener Welt näherzukommen. Aber schon hier ist jeder Mensch ein Planet, der sich dem anderen verständlich machen muss. Und vielleicht liegen wir gar nicht so falsch mit unseren Begriffen. Denn jene Welt ist ja keine völlig andere. Sie steht in wenn auch loser Verbindung mit dieser, ist in ihren unteren Ebenen mit den unseren verkoppelt. Hier ist die Materie dicht und beherrschend, das Spirituelle ein Nebenaspekt; dort ist es umgekehrt. Zwar gibt es zwischen den Stufen keine Grenzen und klaren Übergänge, da alles Energie ist, doch muss man schon die passende Schwingungsbreite mitbringen, um aufsteigen zu können.
Ω Ω Ω
Vor 3 Tagen ist ein Freund von uns in Rom hinübergegangen in jene Welt: Angelo Cestola. Das Bild rechts stammt aus der Zeit vor 20 Jahren, auf unserer Terrasse in Rom. Er war nun Anfang 60, und in der Apotheke, in der er arbeitete, ereilte ihn ein Herzinfarkt. Angelo heißt ja Engel, und sofort dachte ich an das schöne Stück Se fossi un angelo von Lucio Dalla: Wenn ich ein Engel wäre. In der Vorrede im Konzert (es war eines seiner letzten, er starb mit 69 am 1. März 2012) sagt er, er glaube an die Engel, diese Unsichtbaren; er sei kein besonders guter Mensch gewesen, aber wenn er sich bessern würde, möchte er gern als ein Schutzengel wiederkommen. — Angelo war ein feiner, ruhiger Mensch; es wird ihm gutgehen dort. Der Text von Se io fossi un angelo ist schön, hier die Übersetzung.
Wär ich ein Engel, wer weiß, was ich täte
Groß, blond, unsichtbar, wie schön ich wäre!
Und wie mutig ich wäre!
Ich würde mich voll einsetzen und auch fliegen, klar.
Ein freier Gitano, die Welt würde ich bereisen
Ich ginge nach Afghanistan und dann nach Südafrika,
und rede mit Amerika,
und wenn die mich nicht abschießen, auch mit den Russen.
Engel, wär ich ein Engel
Mit einem biblischen Blick würde ich sie böse betrachten,
Zwei Stunden geb ich euch, zwei Stunden höchstens,
Dann pisse ich euch auf den Kopf
und auf euer Verkehrschaos, auf eure Dollars,
auf eure schönen Fabriken für Raketen.
Wär ich ein Engel, bei den Prozessionen wär ich nicht
und auch nicht in den Schachteln mit den Krippenfiguren.
Ich säße im süßen Schatten der Sträucher
und rauchte gemütlich eine Marlboro.
Ich wäre ein guter Engel, und mit Gott würde ich reden.
Was willst du von mir?
Die Mächtigen, die Gierigen, und du, du vergibst ihnen
Da täuschst du dich gehörig
Mit dir rede ich nicht mehr.
Ein Engel, ein Engel wär ich nicht mehr
Mit einem Fußtritt kriegen sie mich los.
Höchstens werd ich ein Teufel
und ehrlich, das passt mir überhaupt nicht
Und dann, was ist die Hölle schn, abgesehen von der Hiotze
ist es da wie bei uns.
Aber ich spüre und denke und ich weiß,
die Engel sind Millionen und Abermillionen
Und sie sind nicht am Himmel, sondern unter den Menschen
Sie sind die Ämsten und Einsamsten
Die, die keinen Ausweg wissen.
Und sollte Gott unter den Menschen noch einmal geboren werden,
ich würde ihm gehorchen und ihn lieben, auf meine Weise, auf meine Weise.
In der Nacht, bevor ich die Nachricht vom Tod Angelos erhielt, träumte mir ein Name, den ich nicht einordnen konnte: Edie Devers. Ich notierte ihn in der Nacht auf einen Notizblock. Klingt holländisch, dachte ich mir. Dann schaute ich nach und fand heraus: Edie Devers ist Assistenz-Professor in Virginia und hat 1997 ein Buch über After-Death Communication geschrieben, also über den Kontakt mit den Verstorbenen. Irgendwo in meinem Hirn war der Name verborgen und wurde herausgeholt, und es wird wohl seine Bedeutung haben …
Und Alex, ein schlauer junger Grieche, hat meinen Blog nach 10 Jahren rundum erneuert. Alles ist anders. Ich werde zwei Wochen brauchen, bis ich wieder routiniert Artikel veröffentliche. Nun beginnt manipogo ein neues Leben!
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