ITC (4): Bilder, brasilianisch

Auch nach dem Ende von Timestream und dem Ausscheiden der deutschen Forscher ging die Arbeit weiter. Sonia Rinaldi, Simone Santos und Fiorella Lattaruli aus Brasilien haben viele Bilder erhalten, Anabela Cardoso aus Portugal müssen wir erwähnen, und in Deutschland gibt es das Portal raudive.de, das ich durch Zufall entdeckte. Um dieses Thema erschöpfend zu behandeln, müsste man viel mehr recherchieren.

1244-02_002Mark Macy hat selber Geister-Porträts erstellt (besser: hat sie bekommen), meist, als er Gäste mit einer Polaroid-Kamera ablichtete. Dann lag auf dem Gesicht ein anderes, und wir sehen die Ergebnisse unten. Manchmal macht man ein Foto und sieht später, dass es sensationell ist. Bei mir denke ich an dasjenige aus dem Pharmazie-Museum in Rom, das mit dem Lichtstrahl, den ich »im Flug« erwischte.

Die Technik ist durch Ausprobieren entstanden und verfeinert worden. Beim Fernsehen werden die Bilder eingeblendet oder aufs Programm draufgeblendet, denn wichtig ist eine »Unterlage«. Für die Stimmen haben die frühen Forscher gern weißes Rauschen verwendet oder einen Wasserhahn laufen lassen.

Sehen wir uns eine Collage von Bildern an, die Sonia Rinaldi gesandt wurden; die Fotos haben sich auf und in einer kleinen Dampfwolke abgebildet. Leider hat Sonia, als sie bei Jeff Mara in dessen Podcast zu Gast war, nicht genau erklärt, wie sie diesen Dampf erzeugt, aber beeindruckend ist es (im Video von 28:33 bis 30:00), wie die Gesichter auftauchen. Sie sagte dazu nur, sie mache den Dampf, und die Andere Seite liefere die Bilder in ihr Handy. Vom Bewusstsein der Verstorbenen, aus ihrem Gedächtnis holten sie sie.

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Fernsehbilder vom Jenseits kriegt man nicht so einfach. Unten links sehen wir das ITC-Labor von Simone Santos aus Brasilien, die mit einem Feedback-System arbeitet, bei dem zwei Fernsehgeräte und drei Filmkameras eingesetzt werden. Rechts davon ein paar blasse Geisterfotos von Fiorella Lattaruli.

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Mark Macy zeigt seine eigenen Geisterfotos, die er von 1999 bis 2010 machte. Es funktionierte nur mit der Polaroid. Eine schwarze Säule namens Luminator half den Geistern, sich zu zeigen (wie auch immer). Die Gesichter der Porträtierten waren dann mit den Zügen von Verstorbenen überblendet, doch vermutlich erkennen nur die Beteiligten, wer es sein könnte.

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Es gab viele Geisterfotografen, die Fotos machten, und hinterher war in einer Ecke ein Gesicht drauf oder ein vielsagendes Motiv — das nannte man dann ein »Extra«. William H. Mumler (1832-1884) will schon Anfang der 1860-er Jahre auf einem Foto einen verstorbenen Cousin erkannt haben und machte dann mit dieser Art der Fotografie weiter. Er wurde vor Gericht gestellt und angeblich des Betrugs überführt. Es gibt einige Aufsätze zu dem Thema, die klarstellen, dass nicht alle Geisterfotografen tricksten.

Dann noch eine nette Geschichte zum Schluss:

In den 1990-er Jahren waren Macy und Sonia schon mehrmals von Raudive angerufen worden. Dann brach der Kontakt ab. Im September 2018 dann besuchte Sonia Rinaldi in Scottsdale in den USA eine Séance mit David Thompson, als eine Stimme hörbar wurde, die sich an sie wandte:

Sonia Rinaldi, my name is Konstantin Raudive! 

Sie sagte sie sei fast vom Stuhl gefallen. Es war, als hätte sie einen alten Freund nach Jahren wiedergetroffen. Später sagte sie:

Das war eines der unglaublichsten Geschenke, die ich je bekommen habe. Es wird in meinem Leben immer wichtig sein.

Die Séance wurde damals aufgezeichnet, und in Macys Beitrag 09 können wir im letzten Drittel (Raudive renews his friendship with …)  die 5 Minuten anhören und nachlesen.

Auch Anabela Cardoso wurde von einer Stimme überrascht. Sie schaltete das Gerät ein, es war am 11. März 1998, und sie erzählte davon in ihrem Buch Electronic Voices (2010):

Die Luft war angenehm und mild. … Und plötzlich ereignete sich das erstaunlichste Ereignis meines Lebens! Eine Männerstimme rief eine Antwort auf eine Frage, die ich kurz zuvor bei meiner EVP-Tonbandsitzung gestellt hatte. Sie kam direkt aus dem Lautsprecher des alten Radios. Es war ein unglaublicher innerer Schock, der mich fast lähmte. Immer wenn ich daran dachte, hatte ich Tränen in den Augen. 

 

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