ITC (5): Marcello Bacci

Ich war wieder mal zu spät dran. Es war Novvember 2015, ich hielt mich einen Tag auf der Insel Orbetello auf und rief Marcello Bacci an, dessen Nummer ich von irgendwoher hatte. Er lachte nur kurz; diese Veranstaltungen habe er über 40 Jahre gehabt, aber nein, jetzt mache er sie nicht mehr. Er war ja schon alt, 88 Jahre, und vier Jahre später ist er dann gestorben. 

In Grosseto 50 Kilometer nördlich von Rom lud Bacci jeden Freitag Abend Leute ein, und sie meldeten sich von selbst: oft Hinterbliebene oder auch Mütter, die Kinder verloren hatten. Schon um Viertel vor neun war der Raum überfüllt. Punkt 21 Uhr ging es los, danach wurde niemand mehr eingelassen. Bacci schaltete sein altes Nordmende-Radio ein und schraubte ein wenig herum, zwischen 7 und 9 Megahertz, um gutes weißes Rauschen zu finden. (Rechts auf dem Bild sehen wir ihn in der Mitte, neben seiner Frau und Mark Macy.)

Professor Mario Salvatore Festa war die letzten zehn Jahre dabei und erzählte in einem Zeitschriftenbeitrag, wie Marcello Bacci dann verkündete, er könne »sie« hören.

Gleich danach passiert etwas Sensationelles: In der Zone des weißen Rauschens hören alle Radiosignale auf, und ein Geräusch erhebt sich über alle anderen. Es klingt wie ein Wind. Marcello spricht ins Radio: »Freunde, wir sind hier, könnt ihr euch verständlich machen?« Und sie, die auf nichts Anderes warten, tun genau das, und mit welcher Entschlossenheit! … Klare und überzeugende Botschaften werden gehört, Botschaften mit esoterischem Inhalt, aber auch passend zu den zwischendurch gestellten Fragen. Was kann man noch sagen zu den Stimmen der Jungen, die immer die stärksten Emotionen unter den Anwesenden wecken? Wenn die Jungen sprechen, entsteht eine das Herz erwärmende und alle einhüllende Atmosphäre in dem Raum, und ergriffen werden von ihr die direkt Beteiligten.

Einige Professoren und Experten durften bei den Abenden anwesend sein. Der Ingenieur Franco Santi entfernte einmal zwei Röhren aus dem alten Gerät; die Stimmen waren weiter hörbar. Dann müsste man sie als direkte Stimmen bezeichnen, denn Radiostimmen sind es dann nicht. Das Phänomen zeigte sich nur in Anwesenheit von Marcello Bacci, der aber auch ein Medium neben sich sitzen hatte. Anscheinend fängt das Medium die Schwingungen auf und verwandelt sie in seinem Gehirn zu verständlichen akustischen Signalen.

Marcello Bacci hat damit vielen Menschen geholfen.

Viel weiter südlich, vielleicht noch tausend Kilometer, wirkte die italienische Mystikerin Natuzza Evolo (1924-2009). Zu dem kleinen Ort Paravati begaben sich manchmal drei, vier oder zehn Personen, um dem Radio der anderen Welt zu lauschen. Genauer wurde das nicht beschrieben (oder ich habe es nicht aufnotiert), doch es hieß, dass die Verstorbenen eine gewisse Uhrzeit hatten, zu der sie etwas mitteilten: von 21 bis 23 Uhr im Frühling, von 18.30 bis 21.30 Uhr im Winter. Natuzza Evolo war das Medium. Was ich notierte habe:

Verstorbene, den Anwesenden unbekannt, nannten ihren Namen, Vornamen, den Ort, an dem sie gelebt hatten sowie das Datum ihres Todes.

Und wenn man die Angaben überprüfte, stellten sie sich als korrekt heraus.

Dazu bitte noch lesen: Geister helfen über den Berg. (Über Natuzza)

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