Suizid, die Tragik im Jenseits
Wir müssen leider noch einmal auf das traurige Thema des Selbstmords zurückkommen. Anfang April sprach Franz Dschulnigg wieder einmal mit Elisabeth Vonderau, der alten Seherin aus der Schweiz, die seit 30 Jahren Geistwesen wahrnimmt und mit ihnen kommuniziert. Titel war »Suizid, die Tragik im Jenseits«.
»Was für Folgen hat die folgenschwere Tat, aus dem Leben zu scheiden, in der anderen Welt?« fragte Dschulnigg.
Ein schwieriges Kapitel, entgegnete Frau Vonderau. Sie hätten den Erdenplan nicht erfüllt. Sie seien aus der Lebensschule mit ihren Prüfungen einfach fortgegangen; doch wenn jemand ein sehr schweres Leben gehabt habe, würden dort schon »mildernde Umstände« angerechnet. Fast alle bereuten ohnehin ihre Entscheidung.
Frau Vonderau erzählte:
Vor zwei Monaten stand vor dem Seniorenzentrum ein frisch Verstorbener, und neben ihm stand ein Begleiter. Als er begriff, dass ich ihn sehen konnte, sagte er: »Das ist Arthur, er hat irgendein Gift genommen. Den Erdenkörper hat man gerade mitgenommen, und jetzt ist er durcheinander, weil er nicht weiß, was abgelaufen ist.
Zwei Wochen später traf sie den Begleiter wieder, und er sagte, sie hätten der Trauerfeier beigewohnt, und Arthur sei nicht zufrieden damit gewesen. Dann schwebten sie durch Wände und Böden (»für Geistwesen ist das ja kein Problem«, sagte Frau Vonderau) hinunter zu einer Abstellkammer, in die der Begleiter Arthur schob mit den Worten: »Die zwei Jahre, die du noch bleiben hättest müssen, wären für dich und deine Umgebung sehr lehrreich gewesen.« Man müsse seinen Lebensplan »absitzen«, auch wenn es mühsam werde.
Ein anderer Mann saß neben dem Seniorenzentrum auf einer Wiese. Er wandte sich an Frau Vonderau, sagte, er habe sich das Leben genommen, sei dann auf sandigem Boden gewesen, ein unsympathischer ehemaliger Nachbar sei vorbeigekommen. Und dann, beobachtete Frau Vonderau, zeigte ihm ein Geistwesen ein Poster mit einem Bild seiner Urne und mit einem Leuchtstift seinen Namen hervorgehoben. Nichts weiter. Der Mann ging wieder in die Nähe seines Hauses, durfte aber nicht hinein und setzte sich auf die Wiese. — Eine weitere Begebenheit:
Eine flotte, freundliche Frau, die erst Verkäuferin und dann in der Seniorenpflege tätig war, hatte sich das Leben genommen. Sie hatte Depressionen. Das hat mich sehr beschäftigt. Also habe ich meditiert, bin mental zu ihr hingegangen und habe sie gefragt. Sie, Letizia, war irgendwie gebannt, da war eine Brückenkonstruktion, und da saß sie drin wie festgeklebt, hat mich angeschaut und hat geweint.
Als sie zusammen beteten und sie ihre Hände ergriff, löste sich die Bannung, ein Geistwesen kam und nahm sie mit. Später saß sie allein mitten auf einem grünen Tuch und sagte: »Es ist besser, aber es ist noch nicht gut.« Mit einem Gebet verbinde man sich immer mit den himmlischen Energien, sagte Frau Vonderau. Für einen Gymnasiasten, der sich in einen Fluß gestürzt habe, habe nur ein Mensch gebetet, und das habe ihm schon Linderung verschafft. Er hockte dann in einem gelben Flussbett, und man sagte ihm, dort hinten sei die Stadt, wohin er geschickt worden sei, doch er habe seine Chance weggeworfen. Immerhin kam ein Lehrer, um ihn und eine andere Gruppe zu unterrichten.
Wer Böses erlebt habe, der werde im Jenseits durchaus »gepflegt und aufgebaut«, sagte sie. Man werde betreut. Manche indessen befänden sich jahrelang in einem Dämmerschlaf. Da dort keine Zeit herrsche, spiele das aber keine große Rolle, es komme einem nicht lang vor. Wenn man wüsste, dass man viele Erdenleben erlebe, könne man schwere Zeiten vielleicht besser durchstehen. Ein weiteres Begebnis:
Ein 17-jähriges Mädchen hatte sich aus dem Leben verabschiedet. Als ich für sie betete, sah ich sie in einer Art Jugendklub sitzen mit abgewetzten Sofas, und sie sprach Jugendlichen mit traurigen Gedanken Mut zu. Das hatte man ihr beigebracht. Zuletzt sagte sie mir: »Weißt du, ich bin todtraurig, dass ich als Geist diese Aufgabe ausführen muss und das nicht in meinem Erdenkörper tun kann.« Doch es ist tröstlich, dass sie diese Aufgabe hat. Sie bekam mildernde Umstände.
In einem anderen Beitrag über etwas störrische Geistwesen sagte Frau Vonderau, sie habe den Geist eines Fußballspielers gesehen, der bei seiner Trauerfeier zugegen war, die im Stadion stattfand und im Fernsehen übertragen wurde. Er habe sich das Leben genommen. (Vielleicht handelte es sich um Robert Enke, den Fußballtorwart, 1987-2009.) Später sah sie ihn noch, wie er weinend vor seinem Grab niedersank. Doch alles habe sich zum Guten gewendet. Jahre später erklärte Frau Vonderaus Schutzgeist, der Fußballspieler sei geschult worden und versuche nun, Menschen mit Suizidgedanken von ihrer geplanten Tat abzubringen, und sein Helfer halte sich immer in seiner Nähe auf.
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Da waren natürlich betroffene Kommentare zu lesen. Man habe von Gottes Güte gehört, doch hier herrsche Strenge, das wäre etwas bedrückend. Andererseits muss jemandem klargemacht werden, dass er falsch gehandelt hat; das einfach zu übergehen, wäre vielleicht nicht richtig. Es soll ja ein Lernprozess beginnen. Aber vielleicht geht es im Schweizer Jenseits besonders streng zu.
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