TestpilotInnen (81): Elizabeth Krohn

Alex Ferrari von Next Level Soul begrüßte Elizabeth Krohn und meinte, ihre Nahtod-Erfahrung sei eine ganz spezielle. Es gibt so viele, und jeder hat natürlich die tollste gemacht. Jede Erfahrung bringt neue Details und zwingt uns, Erklärungen zu finden. Bei Frau Krohn hörte man, dass Gott neben ihr auf einer Bank saß und sie 14 Tage lang über ihr Leben und ihre Zukunft sprachen.     

Auch ihre Geschichte ist lange her. 1988 war sie 28 Jahre alt, gut verheiratet, und hatte zwei süße Kinder. Ihren Mann hatte Elizabeth Krohn mit 20 geheiratet, und es funktionierte auch. Doch dann habe sich Gott vermutlich gesagt, lasst uns dies alles mal ein wenig durchschütteln. Sie fuhr mit den Kindern zu einer Synagoge. Eine schwarze Wand schob sich am Himmel heran, es goss in Strömen, und als sie mit dem Regenschirm in der Hand aus dem Wagen stieg, schlug ein Blitz ein und traf sie. Sofort sah sie sich von oben da liegen.

Dann kam das Licht.

Das Licht fühlte sich an, als ob es lebendig wäre, ein lebendes Ding. Es wollte, dass ich ihm folge, und ich kam zum Garten. Da gab es Farben, die wir hier nicht kennen, aus einem anderen Spektrum, und da war ein Fluss und eine Bank. Ich hörte die Stimme meines Großvaters, die sagte: Setz dich. Ich dachte, Gott habe die Stimme meines Großvaters gewählt, damit ich mich wohl fühlen sollte. Er saß neben mir. Ich sah ihn nicht an. Ich hatte dieses Gefühl bedingungsloser Liebe, aber es war völlig verschieden von dem, was wir uns vorstellen. Diese Tiefe und diese Breite! Überwältigend. Zwei Wochen lang unterhielten wir uns. Es können zwar in unserer Rechnung nur zwei Minuten gewesen sein, die ich da unten lag, aber irgendwie kam ich dort zu dem Schluss, es seien zwei Wochen gewesen. Ich bekam ein Download. Plötzlich verstand ich die Physik. Alle Antworten waren da.

Sie sprachen über persönliche Angelegenheiten. Ob ich bleiben wolle? Dann müsse ich mich jenseits des Berges begeben, das sei in Ordnung. Wenn sie zurückwolle, wäre das schmerzhaft. Ihre Seele habe sich ausgedehnt, jetzt müsse sie wieder in den Körper gequetscht werden. »Gott« sagte ihr, der nächste Präsident würde George Dabbelju Bush sein, und den Sieger des Super Bowls wusste er auch. Das war ihr egal, doch er sagte, das sei nur ein Hinweis. Wenn sie zurückgehe, werde sie ein drittes Kind bekommen und sich von ihrem Mann scheiden lassen.

Frau Krohn war reformierte Jüdin. Es gibt ja dieses persönliche Gottesbild, und so meinte sie eben, Gott habe sich neben sie gesetzt. Aber die Unendliche Schöpferkraft hat sicher einen Avatar zu ihr geschickt, ihren Geistführer vielleicht oder eben den Großvater. Ich habe da noch eine Nahtod-Erfahrung von Megan Brown, die ich zögerte zu verwenden, aber vielleicht muss es doch sein. Megan sah alle (Mutter Maria, die Erzengel, Martin Luther King) und durfte Gott sogar über die Wange streichen … Kommt noch in diesem Jahr.

Die Rückkehr war tatsächlich schmerzhaft. Danach hatte sie präkognitive Träume, die sich immer um Tragisches drehten, Unglücksfälle und Morde. Ihr Mann kam damit nicht zurecht. 1997 zog er aus. Ihr drittes Kind war 1990 geboren worden. Wie war es dort? fragte Alex Ferrari, begierig auf Details. Elizabeth Krohn:

Wir waren alle am selben Platz, doch jeder hatte seinen persönlichen Himmel. Tiere habe ich auch gesehen. Und die Menschen in Paaren; jeder hatte seinen Geistführer bei sich. Wir sind alle eins, wir sind alle verbunden. Die Raumzeit ist ein Gewebe. Jeder Punkt auf ihm ist ein Ereignis, zu dem du reisen kannst, auch mehrere Male, und dann erlebst du alles darum herum. (Das sagen die Leute von Zeta Reticuli auch: Da, wo du bist, ist das JETZT.) Ich hatte schlimme Träume, aber nicht alle erfüllten sich.

Alex hatte dazu eine Theorie: Sie erfüllen sich in einer anderen Dimension, einer anderen timeline. Jede größere Entscheidung schafft eine neue Zeitlinie, gemäß der Lehre von Hugh Everett III., die Viele-Welten-Theorie genannt wurde.

Š ⊇

Frau Krohn erzählte zum Abschluss noch eine schöne Geschichte. Ihre alte Mutter lag sterbend im Hospiz, starrte sie an und meinte nach vielen Gesprächen mit Angehörigen, jetzt sei sie müde und müsse gehen. Die anderen verließen den Raum, und ein paar Minuten später war die Mutter tot. Danach fuhr Elizabeth Krohn zur Kommunalwahl nach Huston, um ihre Stimme abzugeben. Eine etwas nervige Frau begleitete sie zum Wahllokal und redete unaufhörlich. Nach der Stimmabgabe, beim Rückweg zum Auto, war die Frau wieder da und fragte: »Wo ist denn die alte Dame, mit der Sie gekommen sind?« Sie beschrieb deren Kleidung, und es war die Kleidung ihrer Mutter. Später sagte Elizabeth ihren Verwandten, dass ihre Mutter sie zum Wählen begleitet habe.

An Weihnachten tritt Gott noch einmal persönlich auf (!), und vor einer Woche las ich das Buch Gespräche mit Gott von Neale Donald Walsch fertig, das schon 1997 erschienen ist. Vielleicht schreibe ich noch darüber. Man nimmt es zögernd zur Hand und lehnt es erst einmal ab, doch das Buch ist sehr gut! Hätte ich nicht gedacht. Walschs Gott hat Humor und überzeugende Argumente. Das Buch spricht einen an, berührt einen.

 

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