Selbie und medizinische Wunder
Joseph Selbie war schon einmal Gast bei Luisa von Passion Harvest, vor einem Jahr etwa. Ich erinnerte mich, hatte es auch erwähnt. In diesem Sommer brachte er das Buch The Physics of Miraculous Healing heraus, klar, das sorgt für Aufmerksamkeit. Selbie will Wissenschaft und Spiritualität zusammenbringen, das ist so löblich wie fruchtlos, doch wir zollen ihm Anerkennung. Mal sehen, was er zu berichten wusste.
Keine Krankheit sei unheilbar, sagte er und stieg damit denkwürdig ein. Wir könnten höhere Kräfte anzapfen, eigentlich sorgen wir andauernd für Wunder, nur wissen wir es nicht. Wir sind die, die wir gestern waren, weil unser emotionaler Zustand stabil sei. Sobald er sich verändere, drücke sich das auch im Körper aus.
Unsere Selbstheilungskräfte sind enorm. (Das sage nun ich.) Während Corona hat man ihnen nicht vertraut, man hat sie sogar untergraben. Für die Erforschung dieser Millionen täglicher kleiner Reparaturvorgänge im Körper gab es vor ein paar Jahren Nobelpreise. Und, was ich kürzlich wieder in meinen Aufzeichnungen zum Placebo-Effekt las: Die Wirkung der Medikamente wird überschätzt. Sie tragen vielleicht nur 50 Prozent zur Heilung bei, den Rest erledigt unser Körper selber, der keine Maschine ist, sondern stets in Verbindung zur Psyche und hochintelligent. Ein Wunder ist das!
Selbie spricht von unserer Seelenkraft: von unseren Überzeugung und der dringenden Verbindung zum Geist, dem Spirit. Er sagte:
Wir erholen uns schneller, wenn wir daran glauben. Unsere Emotionen beeinflussen fortwährend unsere Gesundheit. Lernt, positive Emotionen zu entwickeln. Energie und Freude gehen Hand in Hand. Wir erheben unsere Herzen selbst. Diejenigen, die von Krebs genasen, übernahmen Verantwortung für ihre Emotionen. Sie veränderten ihr Leben und ihre Emotionen und verbanden sich zu 100 Prozent mit »Spirit«. Wenn ihr den Einfluss eurer Emotionen auf euren Körper sehen könntet … Die Harmonie kann sich verbessern, die Gesundheit kann stetig besser werden. Dieser Weg, mehr Freude zu empfinden, mehr Liebe zu empfinden, sich mit dem Geist zu verbinden kann euch mehr erfüllen als eine Liebesgeschichte. Wenn der höhere Geist auf eurer Seite ist, könnt ihr erstaunliche Wesen werden.
Joseph Selbie rät davon ab, zuviel auf einmal verändern zu wollen; das sei Stress. Er schlägt vor, 15 Minuten am Tag zu meditieren. Wir sollten realistisch sein. Er erzählte die Geschichte von Mr Right, die ich in meinem Buch Der Placebo-Effekt auch wiedergegeben hatte, etwas widerstrebend, weil das die ewig erzählte und paradigmatische Geschichte über den Placebo-Effekt ist: Ein Mann hat überall Krebs, glaubt an ein Medikament, die Metastasen verschwinden; doch dann liest er einen Artikel, dass das Medikament nicht funktioniere, und die Metastasen kehren zurück. Ein Arzt überzeugt ihn, er habe etwas Neues: Die Metastasen verschwinden. Bis er wieder einen Artikel liest (man sollte nicht zu viel rumlesen!), der das neue Medikament verteufelt. Wieder Metastasen; und schneller Tod.
Doch eine Geschichte war mir neu. Selbie erzählte von einem Fall multipler Persönlichkeit. Diese Krankheit heißt heute dissoziative Identitätsstörung. Eine Frau war blind, hatte aber viele andere Personen in sich, die sich zuweilen vordrängten und das Kommando übernahmen, eine nach der anderen. Neun von zehn Ichs konnten sehen, in unterschiedlicehn Graden, doch sie, die Hauptperson, war blind! Das sei der Glaube! Wenn eine andere Person die Hauptperson verdränge und sich zu Wort melde, gehen augenblicklich physiologische Veränderungen vor sich, und das andere Ich sieht!! Es gibt immer noch atemberaubende Phänomene.
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Übrigens bietet Alan Chapman von Shaman Oaks einige Heilrituale an. Ich habe eins ausprobiert, das eine Stunde dauert. Wenn man entspannt ist, gleitet man hinein und fühlt sich wohl. Es gibt auch Rituale, die nur 30 Minuten dauern, aber ausprobieren kann man das mal, wenn man sich krank fühlt. Es gibt diese Energie, die weitergegeben werden kann, und wir wissen nicht, wie gut sich das manchmal auswirkt.