Die Ameise

Michael Grosso, der dem Paranormalen zugeneigte US-Philosoph, schrieb in seinem Blog Consciousness Unbound Mitte April über eine Ameise, die in der Nähe seiner Tastatur herumlief. Er blockierte mit dem Finger deren Weg; sie wich aus und suchte den Weg drumherum. Nach einem weiteren Versuch gab Grosso dem Insekt den Weg frei und zeigte sich erstaunt. Ihre Reaktion setzte Bewusstsein voraus.

Was ihn angehe, schrieb er, »war jene Ameise ein wanderndes Wunder«. Über den Ameisenstaat wären vermutlich viele Beiträge zu schreiben und über den Bienenstaat auch; ich bremse mich.

Als Lebensform seien die Insekten in der Lage, sich an alle möglichen Umweltveränderungen anzupassen. 1,2 Millionen unterschiedliche Spezies dieser Wesen besiedeln unseren Planeten, während Säugetiere nur aus 4000 Spezies bestehen. Sie, die Insekten, leben tief in der Erde und hoch am Himmel, schreibt Grosso, der noch mehr weiß:

Noch erstaunlicher ist ihr Sinnesapparat. Insekten haben große Augen. Sie sehen farbig und können Entfernungen einschätzen; und sie können um sich herumsehen, bei Tag und bei Nacht, und sie können anders als wir ultraviolettes, infrarotes und polarisiertes Licht wahrnehmen. Und hört euch dieses fantastische Detail an: »Geruch und Geschmack verschmelzen oft und werden, so kombiniert, durch Chemorezeptoren empfunden, die über den Körper der Käfer verstreut angeordnet sind.« (R. Imes)

Sie seien auch wichtig für unser Überleben, da sie den Boden reinigen, sich an der Basis der Nahrungskette befinden und Nährstoffe wiederaufbereiten. Dies solle die Balance in der Natur aufrechterhalten, die durch »menschliche Technologie und den unstillbaren Konsumhunger« gefährdet sei, schreibt der Autor, und weiter:

Die Klimakrise sollte uns daran erinnern, dass Demut vonnöten ist. Wir müssen uns mehr unserer natürlichen Umwelt bewusst werden, von der unser Überleben abhängt. Es gibt eine große Schicht unserer kollektiven Existenz, die man nur zu leicht ignoriert und die in einem wunderbaren Buch abgebildet ist, »Incredible Bugs« (Unglaubliche Käfer) von Rick Imes. … Insekten waren die ersten Kreaturen, die fliegen konnten, und wir müssen ihnen zugute halten, dass sie einen Großteil der Nahrung unserer Vögel stellen.   

Michael Grosso schrieb, er habe Respekt vor allen Lebensformen und töte keine belebte Kreatur ohne Grund. Andere bewusste Wesen nicht zu töten, erklärt er,

ist ein Weg, die universelle Verwandtschaft (bond) aller Lebensformen im Herzen des unendlichen Bewusstseins zu respektieren. Ich weiß, dass ich damit eine Menge verlange, indem ich mir Respekt vor allen Lebensformen auf der Erde wünsche. Es mag eine Forderung nach dem Unmöglichen sein, doch auf dem Spiel steht das gesamte Abenteuer des Lebens. 

 

Leider weiß ich nicht, woher ich diese so passende Illustration habe. Rechts unten sind chinesische Schriftzeichen; vermutlich stammte es von der Library of Congress, Washington D. C., many thanks!

Verwandte Artikel:

Die FliegeSexberaterin Dr. Tatiana

 

 

 

Die Kommentarfunktion ist derzeit geschlossen.