Zuletzt nochmal Maria

Zum Ende des Marienmonats Mai kommt noch einmal ein einschlägiger Beitrag: Ich versuchte, ein paar berühmte Marias zusammenzutragen und will sie kurz vorstellen. Es sind nur die, die mir spontan einfielen. Ganz berühmte Frauen sind darunter.

Aus dem 19. Jahrhundert müssen wir Maria Taglioni und Maria Malibran erwähnen, die Altersgenossinnen waren. Ich übernehme das alles aus Wikipedia, der man danken muss; früher hätte man Lexika zu Rate ziehen müssen und auf den Beitrag vielleicht verzichtet.

270px-Pas_de_quatre1845Maria Taglioni war Schwedin, kam 1804 zur Welt, galt als Meisterin des Spitzentanzes und war der erste Ballett-Star überhaupt. 1827 hatte sie ihren ersten großen Auftritt, und man hob ihre »scheinbar körperlose Leichtigkeit und ihr ätherisches, graziles Wesen« hervor: Sie konnte schweben wie keine zweite Tänzerin. 20 Jahre lang, bis zu ihrer letzten öffentlichen Darbietung 1847, wurde sie weltweit gefeiert. Danach gab sie Ballettunterricht und starb 1884 in Paris. (Auch Gyger, übrigens, schwebte angeblich.)

Maria_Malibran_by_Henri_DecaisneMaria Malibran wurda als Sängerin eine Legende. Sie wurde 1808 in Paris geboren, gab 1825 ihr Debüt und war danach zehn Jahre die größte Messosopranistin, die auch Klavier und Harfe spielen konnte. Es war auch die große Zeit der Taglioni. Nach einem Sturz vom Pferd starb die Malibran, bereits 1836. Auf ihrem Grabstein steht »Schönheit, Genie und Liebe waren die Namen dieser Frau«.

Maria Callas (1923-1977) war die größte Sopranistin des 20. Jahrhunderts. Zu ihr muss man nicht viel sagen. Sie hatte ein riesiges Repertoire und einen unglaublichen Stimmumfang, den viele Hörer mit Fassungslosigkeit zur Kenntnis nahmen. Sie spielte auch viele Schallplatten ein, darum können wir sie heute immer noch singen hören. 15 Jahre hatte sie eine enge Beziehung zu dem Reeder Aristoteles Onassis. 1977 starb die Callas in Paris an einem Herzinfarkt.

Zwei Schriftstellerinnen fielen mir ein: die Polin Maria Nurowska und Marie Ndiaye aus Frankreich, deren Vater Senegalese war.

Maria Nurowska ist erst im Februar 2022 gestorben, 77 Jahre alt. Sie war die meistgelesene polnische Autorin, und auch in Deutschland griff man gern zu ihren Büchern, etwa Briefe der Liebe, ihrem größten Erfolg. Marie Ndiaye, 1967 geboren, hat schon 16 Romane veröffentlicht, und Drei starke Frauen (Trois femmes puissantes) hat manipogo einmal vorgestellt.

Auch die italienische Pädagogin Maria Montessori (1870-1952) bekam einen Beitrag und gleich danach einen zweiten. Sie wirkte vor allem in Rom und legte in dem Buch Kinder sind anders ihre Ansichten nieder. Ihr Grab befindet sich in den Niederlanden, wo sie gegen Ende ihres Lebens wohnte. Auf ihrem Grabstein steht: »Ich bitte die lieben Kinder, die alles können, mit mir zusammen für den Aufbau des Friedens zwischen den Menschen und in der Welt zu arbeiten.«

Marie_Curie_(Nobel-Chem)Marie Curie war Polin wie die Nurowska. Sie kam 1867 in Warschau zur Welt; ihr Geburtsname war Sklodowska. Sie fand 1896 das Wort radioaktiv für das strahlende Radium, ein chemisches Element, das sie wie das Polonium (von Polen) mit ihrem Ehemann Pieree Curie entdeckt hatte. Als einzige Frau jemals bekam sie zwei Nobelpreise: 1903 für Physik (gemeinsam mit Henri Becquerel) und 1911 für Chemie. Sie war auch die erste Frau, die (1908) an der Pariser Sorbonne lehren durfte. Dennoch wurde ihre Arbeit oft behindert und ihr Wirken nicht ausreichend gewürdigt. 1934 starb sie an einer Blutkrankheit, die sie sich vermutlich durch Radium zugezogen hatte.

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