NOPE in 4-D
Wrden Ufos künftig als »Nopes« bezeichnet, not of planet earth? In dem neuen Film Nope von Jordan Peele wird das behauptet. Von mir aus. Wer nichts weiß und nicht weiterkommt, schraubt an den Sprachregelungen herum und gibt sich die Illusion, etwas sei passiert. Wir jedenfalls haben Nope gesehen, und noch dazu in 4-D, und davon wird zu erzählen sein.
Der Film war keine Offenbarung. Interessant war jedoch, dass das Flugobjekt, das in einer Wolke über der amerikanischen Wüste lauert, herabschießt und Leute aufschluckt, als gefräßiges Tier beschrieben wird. Das ist nun ziemlich platt und sensationshascherisch. Erst ist es rund wie eine Untertasse, dann aufgebläht und mit vielen Armen wie eine riesenhafte indische Göttin, doch man sieht ihm an, dass das Geschöpf eine Fiktion ist.
Ein Menschenfresser-Ufo, wer hat sowas schon gehört?
Gehört hat man, dass Außerirdische Menschen entführen, in ihrem Raumschiff untersuchen und wieder freilassen — einige Zeugen haben darüber Bücher geschrieben, etwa Budd Hopkins (Missing Time) oder Karla Turner (Taken: Inside the Alien).
Über den Aspekt Raumschiffe als Tiere oder Organismen gibt es auf manipogo den Beitrag Die Flugobjekte der Zetas und Ätherische Ufos, in dem alles steht, was dazu zu sagen ist. Auch der Beitrag über biologische Ufos ist lehrreich.
Otis Haywood (Daniel Kaluuya) und seine Schwester Emerald (Keke Palmer) trainieren auf ihrer Ranch Pferde, um sie in Filmen einsetzen zu können, als sich das Raumschiff bemerkbar macht. Sie wollen das Ding fotografieren, besser noch filmen, um damit berühmt, besser reich zu werden. Das passt gut in unsere Zeit, die denkt: Mach ein Foto, dann ist alles geregelt. Was das Raumschiff will, warum es da ist, fragt keiner. Den Zuschauern will nur den guten alten Horror bieten: tödliche Bedrohung aus dem Nichts und Kampf ums Überleben. Die beiden bleiben auch am Leben.
Die neuen 4-D-Kinos (für 4 Dimensionen) warten mit Spezialeffekten auf, die in den opulenten Sesseln der Zuschauer stecken und in geschickt angebrachten Röhren. Der Kinositz vibriert also, wenn Otis reitet, und der Wind trifft uns; wenn es regnet, wird man schonend angespritzt und genauso, wenn ein Killer-Schimpanse in einem Film-Clip erschossen wird. Da spritzt das Blut, und wir kriegen Wassertropfen ab. Wenn das Ufo losdröhnt, wackeln die Stühle ordentlich, das schleudert einen ganz schön hoch; also nichts für Menschen mit Rückenproblemen. Es kracht manchmal, grelle Lichter zucken, und Objekte scheinen vorbeizufliegen, doch das ist eher ein Taschenspielertrick. Die paar Sekunden an Bord des Raumschiffs sind vielleicht am eindrücklichsten, alles rüttelt und schüttelt, eng scheint es und orangerot: vielleicht der Magen der Kreatur?
Am Ende ist man körperlich gefordert worden, immerhin, denn geistig waren die Anforderungen nicht so arg. 4-D ist halt ein Spiel, weshalb die Kinokarte auch das Doppelte kostet, aber das will man mal erlebt haben. Der nächste Schritt ist vielleicht 5-D: Plötzlich steht da ein echter Mensch vor einem und spricht und schreit und weint. Doch das gibt es schon: Es heißt Theater.