Weihnachten und Bücher

Ich verschenke manchmal an Weihnachten ein Buch; mehr fällt mir nicht ein. Heute werden ja gern Gutscheine ausgestellt, und so kommen einige zusammen, und man muss gut organisiert sein, damit nicht welche verfallen. Bücher sind eigentlich Konterbande: In einem Stück Materie verstecken sich Gedanken und große Entwürfe, die einem Horizonte öffnen können.

Natürlich will ich gleich Was uns unsere Namen gibt empfehlen. Ist zwar klein, doch ein Schmuckstück. Mehr als in meinem damaligen Artikel über das Buch fällt mir nicht ein, darum noch einmal den Link dazu.

Ein Buch, aus dem ich viel zitiert habe und das uneingeschränkt gut ist: Aus Liebe zum Leben von Rachel Remen. Ist im Arbor Verlag in Freiburg erschienen. Das ist ein Lebenshilfe-Buch. Ein Kostprobe daraus. 

Man will ja nicht irgendein Buch verschenken; es sollte ja mit den Vorlieben oder Interessen des Menschen zu tun haben. Heute loben manche einen Roman überschwenglich, doch wenn man ihn selber liest, ist man enttäuscht. Man muss schon Erfahrung und sprachliches Gefühl besitzen, um sagen zu können: Das ist ein gutes Buch.

Ich hatte ja einmal meine 10 besten Romane vorgestellt, das war vor 10 Jahren, und so ungefähr stimmt das noch. Wenn ich aber jetzt mein Bücherregal mustere, das man als erstes sieht, wenn man meine kleine Wohnung betritt, bin ich dennoch ratlos.

Da werden 600 Bücher drinstehen, was noch nicht viel ist. Andere haben Tausende. Bei mir ist das nach Themen geordnet: oben rechts die NS-Zeit, daneben der Mord an den Juden, dann, weiter links, Japan und Afrika; weiter unten die Schweiz und Österreich, englische und französische Bücher, links unten Italien, rechts von oben nach unten Gedichte und Geheimwissen. Die Bücher, die ich selber geschrieben habe, sind ganz unten rechts versteckt. Zeigen wir noch ein Bücherregal aus Berlin, und man wird merken, da ist mehr Musik drin, da will man stöbern!

Von neueren Büchern habe ich nun gar keine Ahnung. – Nachts unter der steinernen Brücke von Leo Perutz ist gut, spielt in Prag; Sandor Márai gefällt mir, Die Glut; Nagib Machfus ist der ägyptische Klassiker, in Japan ist es Kawabata; in Italien sind Italo Calvino und Dino Buzzati etwas Besonderes, ach, und Dacia Maraini und Elsa Morante! Friedrich Dürrenmatt aus der Schweiz schätze ich, doch wenn ich so weitermache, tue ich vielen anderen Unrecht. Es gibt so viele hervorragende Autorinnen und Autoren!

Was eignet sich zum Vorlesen, etwa im Altenheim? Da habe ich wenig gefunden. Die Märchen von Manfred Kyber sind großartig, und aus Gespräche mit Gott von Neale Donald Walsch werde ich demnächst lesen.

Wie ich mehrmals erwähnte, meinten Jorge Luis Borges und auch Martina Zwetajewa, man müsse nicht einzelne Autorinnen und Autoren nennen. Bücher seien Hervorbringungen eines einzelnen Wesens, der Menschheit sozusagen, um darzulegen, was Menschsein bedeutet.

Um das richtige Buch zu schenken, braucht es eine Gabe und die Gunst der Eingebung. Aber ein Gutschein für ein Buchgeschenk im Wert von 30 oder 50 Euro ist auch keine Lösung; damit verschiebt man die Entscheidung auf den Beschenkten.

Übrigens liegt die Literatur als Kategorie bei manipogo immer noch in Front: 638 Artikel, knapp gefolgt von Jenseits/Psi (635). Jeder dritte Beitrag kommt in eine der beiden Töpfe. Danach folgen, wie aus der Homepage zu ersehen ist, Mystik (465) und Phänomene (278), was aber nicht genau definierte Verlegenheits-Kategorien sind. Und derzeit sind wir bei 3865 Artikeln. Diese Menge entspricht im Grunde 20 Büchern. Für die wäre im Regal gar kein Platz mehr.

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