„Sah ein Licht und kam her“

Die Überschrift ist ein Buchtitel von Erlendur Haraldsson (und J. G. Matlock) aus dem Jahr 2016: I Saw a Light and I Came Here. Es geht um Reinkarnation bei Kindern in Asien. In seinem Newsletter zeigte uns Ende Januar Victor Zammit die Ergebnisse bei der Zwillingsforschung durch Ian Stevenson (1918-2007), den Pionier der Reinkarnationsforschung.

Der Beitrag Zwillingsforschung über die Areit von Larry Dossey behandelte die Frage, wie das Leben von Zwillingen verlief, wenn sie getrennt lebten und lange Zeit voneinander nichts hörten. Die Parallelen waren verblüffend.

Indien 321Stevenson untersuchte indessen Zwillinge, die sich an frühere Leben erinnern konnten. (Wir bleiben mal bei den früheren Leben, auch wenn die Meinung existiert, die Leben verliefen gleichzeitig.Von einem höheren Standpunkt aus stimmt das.)

42 solcher Paare untersuchte er, und meistens standen die beiden, die das Paar ausmachten, früher in einer Beziehung zueinander. Bei 31 Paaren konnte herausgefunden werden, auf welche Personen sich ihre Erinnerungen bezogen. 5 Zwillingspaare waren miteinander verheiratet gewesen, 11 waren schon zuvor Geschwister (2 von ihnen Zwillinge), 6 waren auf irgendeiine Weise miteinander verwandt und 9 miteinander befreundet. Das macht 31.

Anhand von 34 Zwillingspaaren ergab sich, dass 21 (rund ein Dritttel) in der früheren Inkarnation entweder gemeinsam starben oder durch einen gemeinsamen Grund. Die dominante Person in der früheren Beziehung unter den jetzigen Zwillingen war auch in der Folge wieder dominant.

Streifen wir ein paar Fälle, die in einem Artikel von KM Wehrstein näher geschildert werden. So wird es plastischer.

2024-01-16-0003Sivanthie und Sheromie Hettiarachi aus Sri Lanka waren als Zwillinge 1978 geboren worden. Zwei Mädchen. Sivanthie hatte ein Geburtsmal am Oberbauch. Mit zweieinhalb Jahren erzählte sie, sie sei von der Polizei erschossen worden, als sie ins Meer springen wollte. Sie sei Robert gewesen. Am selben Tag wurde Johnny von der Polizei erschossen, Roberts Liebespartner. Als Johnnys Bruder zu einem Besuch kam, sagte Sheromie gleich: »Mein jüngerer Bruder ist da.« Beide erkannten Orte, die Robert und Johnny gemeinsam besucht hatten; beide fuhren gern Fahrrad, kletterten und urinierten im Stehen. Und sie hatten Angst vor der Polizei.

Ma Khin Ma Gyi und Ma Khin Ma Nge wurden als Mädchen 1961 in Birma (Myanmar) geboren. Zwischen 4 und 5 Jahren erzählten sie viel von ihren Großeltern mütterlicherseits. Der Mutter hatte so etwas schon geträumt. Sie hatte nun ihre Eltern in der Version ihrer Kinder wiederbekommen. Der Vater war U Maung, ein Inder, der gern jagte, weshalb die Frau, Daw Aye Hla, eine Buddhistin, sich von ihm trennte. Sie starben im Abstand von 4 Jahren. Ma Khin Ma Gyi liebte indisches Essen, trank Kaffee und Tee und war gut in der Schule, während Ma Khin Ma Nge als Buddhistin nur Tee trank und in der Schule schlecht abschnitt. Sie war die dominante Persönlichkeit der beiden, wie es auch bei den Großeltern Daw Aye Hla gewesen war.

Ma Khin San Tin und Ma Khin San Yin sind weibliche Zwillinge aus Myanmar, die 1959 zur Welt kamen und im Alter von 3 Jahren von anderen Leben sprachen. Sie seien Brüder gewesen, die in der japanischen Armee dienten, und sie seien in der Nähe ihres Hauses getötet worden. Der Schwiegervater der Mutter erinnerte sich an 2 japanische Soldaten, die nach einem Schusswechsel tot aufgefunden wurden. Die beiden Mädchen erzählten viele Details. Die Brüder waren 22 und 25 Jahre alt, als sie in Burma (oder Birma oder Myanmar) Dienst tun mussten. Die Mädchen sprachen miteinander in einer unverständlichen Sprache und hatten Mühe, Burmesisch zu lernen. Sie liebten japanische Getränke, kleideten sich wie Jungen, und wenn sie wütend waren, schlugen sie dem Gegenüber ins Gesicht, wie es die japanischen Soldaten während der Okkupation getan hatten.

Gillian und Jennifer Pollock wurden 1958 in England als eineiige Zwillinge geboren. Ihre Eltern waren John und Florence Pollock, die einen Gemischtwarenladen führten. Das Paar hatte zwei Kinder gehabt: Joanna (1946 geboren) und Jacqueline (1951). Am 5. Mai 1957 wurden sie auf dem Schulweg von einem betrunkenen Autofahrer getötet. Die im Jahr darauf erschienenen Zwillinge erkannten Spielsachen und Kleidung der toten Kinder. Jennifer hatte ein Geburtsmal im Gesicht, das einer Narbe bei Jacqueline ähnelte. Gillian übernahm sozusagen den Part von Joanne, die als die Ältere ihre Schwester immer bemuttert hatte. Die beiden Schwestern standen sich nahe, wie sich Joanna und Jacqueline nahegestanden hatten.

Das klingt überzeugend. Gute journalistische Arbeit! Erlendur Haraldsson war ein begeisterter Reisender, und oft hat er in Indien und auf dem ganzen Subkontinent Feldforschung betrieben. Ich erinnere mich noch, dass Erlendur und ich etwas gemeinsam hatten: eine Agenturvergangenheit. Ich war von der dpa (Deutsche Presse-Agentur) gekommen, für die der isländische Psychologe während seines Studiums von 1959 bis 1963 wohl gelegentlich (in Freiburg) geschrieben hatte. Seine Bücher lesen sich außergewöhnlich gut. Da haben wir noch ein paar verwandte Artikel zu bieten:

Die Helfer (6): Großeltern an DeckDie Helfer (5): Geister befehlenUnsichtbare Heilung (2)Unsichtbare Heilung (1)Die Hexen Islands

 

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