Todkranke reisen viel
Nach dem Beitrag Viele Leben — im Koma hatten wir Herrn Ögun Atesli und seine Koma-Zeit, und nun erfahren wir (ebenfalls durch den Youtube-Kanal Empirische Jenseitsforschung), dass auch Todkranke mit dem Bewusstsein viele Reisen unternehmen, obwohl sie augenscheinlich bloß schlafen. Franz Dschulnigg sprach Ende Juni mit der Ärztin Birgit K., die den Sterbeprozess ihres Mannes Conny verfolgte.
Ihr Mann (gutaussehend, mit Schnurrbart) sei ein Bewegungsmensch gewesen, habe gesegelt, sei in die Berge gegangen und habe Spaß daran gehabt, an Bäumen zu sägen. Dann bekam er vor zehn Jahren die Diagnose Hirntumor. Die Geschwulst konnte nicht operabel entfernt werden. Es saß im Bewegungszentrum, aber 5 Jahre hielt Conny durch. Seine Witwe sagte, und das war rührend:
Er wollte unbedingt leben. Und wir wollten ihn nicht hergeben.
In den letzten Wochen war er gelähmt. Zwei Monate vor seinem Tod ging Birgit ins Theater und war traurig. Da sah sie ihren Mann an der Brüstung der Loge: »ganz real!« Zuhause fragte sie ihn, ob er dort gewesen sei, und er erwiderte:
Ja, ich bin bei dir im Theater gewesen. Ich gehe aus meinem Körper heraus und reise. Total spannend. Ich höre den Leuten zu, was sie sagen. Das Jenseits gibt’s. Gott? Was ist das? Wie ist das Jenseits. Das ist sehr schwer zu beschreiben.
Conny war Chemiker und hatte viele Freunde, die paranormale Dinge leugneten oder wegerklärten. Manchmal, erzählte Birigt K., habe er oben in eine Ecke geblickt und gesagt: »Ah, okay, tschüß.« Seine Eltern seien gerade dagewesen, schilderte er. Oder sein Vater. Der Neffe, früh verstorben, auch, und er schob nach:
Die wollen mich abholen.
Wir müssen uns darüber nicht wundern. Sir William Barrett schrieb schon 1926 ein Buch über »Deathbed Visions«, und 1977 legten Erlendur Haraldsson und Karlis Osis ein Buch über Erlebnisse der Sterbenden vor (At the Hour of Death). Angehörige erzählten, dass ihr Sterbender Gestalten sah und sich mit solchen unterhielt, die bereits gestorben waren, und ganz prägnant waren Fälle, in denen ein Sterbender mit jemandem sprach, von dem er nicht wusste, dass er (oder sie) kürzlich hinübergegangen war.
Als ihr Mann dann wirklich sehr litt, gab ihm seine Frau »grünes Licht«. Sie halte es nicht mehr aus, er dürfe gehen. Eine medial begabte Nachbarin sah den Verstorbenen bei seiner Beerdigung. Ein alter Freund schilderte dabei dramatisch ein Erlebnis beim Segeln, und er, Conny, habe laut gelacht und ausgerufen: »Nun übertreibt er aber.« — Der zweijährige Enkel blieb plötzlich stehen, deutete wohin und rief: »Da ist der Opa!« Einen Monat nach der Beerdigung spürte sie ihn neben sich, und er legte die Hand auf ihre Schulter, und manchmal fühlte sie eine Hand über ihre Haare streichen, wie er es zu Lebzeiten getan hatte.
Birgit K. machte sogar eine Ausbildung mit, um ihre Medialität zu fördern, und als die Gruppe auf das Erscheinen ihrer Geistführer wartete, zeigte sich ihr ihr verstorbener Mann. »Conny!« rief sie aus: »Mein Geistführer sollte kommen, nicht du!«
Franz Dschulnigg fragt am Ende jedes Beitrags seinen Gast: »Wie hat diese Erfahrung Ihr Leben beeinflusst?« Birigt K. sagte:
Ich denke, dass das Bewusstsein unsterblich ist. Da wird sich die Wissenschaft weiterentwickeln müssen. Schon vor hundert Jahren glaubte sie, alles wisse man schon; und dann kam Einstein. Ich glaube schon, dass es weitergeht und mich mein Mann einmal abholen wird.
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