Sprechfunk mit Verstorbenen
Ich hatte nichts zu lesen, schaute in meinem Regal auf die Buchrücken und sah Sprechfunk mit Verstorbenen von Friedrich Jürgenson (1903-1987). Hatte ich das je gelesen? Vielleicht vor 5000 Jahren. Ich stürzte mich rein, machte mir Notizen und stelle sie euch zur Verfügung.
Die Serie über die Tonbandstimmen auf manipogo ist ja noch nicht lange her (Links unten). Das Jürgenson-Buch, 1967 erschienen, ist ein Klassiker. Der Schwede war am 12. Juni 1959 in seinem Sommerhaus in Mölnbo. Friedrich Jürgenson wollte Vogelstimmen aufnehmen, und eine Stimme sagte um 16 Uhr auf Norwegisch: »Nächtliche Vogelstimmen«. Einen Monat später hörte er: »Friedrich, du wirst beobachtet.« Nun war er neugierig geworden und schuf eigenhändig ein neues Forschungsgebiet, auf dem er 7 Jahre tätig war, bevor er sein Buch veröffentlichte. (Unten Bilder aus der Seite von Mark Macy, The Beacon. Rechts Frieder als junger Mann, danach 1991, 4 Jahre nach seinem Tod).
Bald lud Friedrich Jürgenson Wissenschaftler ein und schrieb:
An jenem Abend wurde mir zum ersten Mal deutlich bewusst, wie sinn- und zwecklos solche öffentlichen Demonstrationen sind. Ich sah ein, dass es überhaupt nicht darauf ankommt, irgendwelche Fachwissenschaftler überzeugen zu wollen oder ihren Meinungsäußerungen irgendeine Bedeutung beizumessen.
Wissenschaftler wollen alles, was sie nicht begreifen, hinwegerklären. Sie sind sich einig darin, alles totzuschweigen. Die epochemachende Entdeckung, dass Tote reden und ihre Äußerungen aufgenommen werden können, verlief sich. Schuld daran sind vor allem die Journalisten, die sich mit den Wissenschaftlern in ihrer Verachtung des Übersinnlichen einig sind. Sie blockieren neue Ideen.
Manchmal saßen Frieder und seine Frau in Ruhe vor dem eingeschalteten Tonbandgerät. Später, als sie das Band abhörten, sang leise ein Männerchor; das Paar indessen hatte nichts gehört. Der nächste Schritt bestand darin, das Tonband an ein Radiogerät anzuschließen; denn die Jenseitigen können, wie sich zeigen sollte, gesprochene Texte so manipulieren, dass der Zuhörer eine Botschaft hört, die nur für ihn gedacht ist. Der Experimentator erhielt eine Radioassistentin in der anderen Welt, die ihn auf einen Kontakt vorbereitete oder die Stimmen auswählte. Sie hieß Lena.
Nach einiger Zeit hatte Jürgenson mediale Fähigkeiten, sah Szenen aus dem Jenseits vor sich (hier aber ohne Ton, wenngleich in Farbe), sah Szenen im Halbschlaf und konnte mit seinem Astralkörper dortin reisen und sich Bestätigungen holen. Anscheinend wirkt der Kontakt mit der Geistigen Welt ansteckend: Nach einer Nahtod-Erfahrung können fast alle Zurückgekehrten Geister sehen und als Medium aushelfen.
Jürgenson wurde auch ohne das schwedische Fernsehen bekannt. Er zog nach der Hälfte des Buches ein Fazit:
Ich habe … zahlreiche Menschen kennengelernt, die durch den Tod ihrer Angehörigen alle Lebensfreude, allen Lebensmut verloren haben. … Das aber, was ich auf meinen Bändern eingespielt hatte und was diese Menschen zu hören bekamen, und das, was wir mitunter gemeinsam einspielen konnten, veränderte grundsätzlich die Situation. Ich habe selten Menschen so glücklich lachen und weinen gesehen.
Morgen Teil 2.
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