In weiter Ferne, so nah
Wundersam, wie sich alles fügt. Den heutigen Tag hatte ich freilassen wollen, doch nun muss ein Beitrag rein, dessen Entstehung mich wieder überraschte; und seine Geschichte ist ebenso gut wie das, was er sagen will, der Beitrag. Was wirklich wichtig ist, wissen wir nicht; vielleicht ist es gerade das, was wir für unwichtig halten.
Heute, da ihr das lest, ist Samstag. Vor 3 Tagen war ich auf dem Dottinger Markt bei Constantin, eine Frau verkaufte ätherische Öle und gab uns eine Zitronen-Essenz zu kosten, und da stand: Lemon. Sofort dachte ich an den Song von U 2 aus dem Zooropa-Album 1993 und spielte ihn mir vor. Ihr hört ihn hier. She wore lemon! (Links.)
Kurz vor Mitternacht entdeckte ich einen Stafford-Betty-Beitrag auf seinem Blog. Es ging darum, wo die Verstorbenen sind. Zwei Auszüge fand ich toll, und ich beschloss, rasch einen Beitrag zu verfassen. Die Toten sind uns nah, sagen die Kenner, aber für uns wirken sie fern. Also dachte ich an die Überschrift In weiter Ferne, so nah. Das kam mir bekannt vor. Ich schaute nach: So hieß ein
Film von Wim Wenders 1993 mit Peter Falk, Heinz Rühmann, Rüdiger Vogler, Solveig Dommartin, mit allen seinen Stars. Der Engel Cassiel kommt nach Berlin und erlebt einiges. Für diesen Film haben U 2 einen Song geschrieben, der auf Zooropa veröffentlicht wurde: Stay (far away, so close). Hier ist er.
Also wieder U 2 und Zooropa! Ist das nicht gigantisch? Diese beiden Songs wollten zusammmenkommen, um zu diesem Beitrag zu führen. Es gibt eine magische Anziehungskraft, die sich geltend macht. STAY konnte auch eine andere Bedeutung haben: Bleib noch eine Weile! Frau (Hildegard) Krüger, meine Vertraute, reagierte plötzlich letzten Mittwoch kaum mehr.
Am Samstag zuvor hatte sie mir noch zugehört, obgleich ihr manchmal die Augen zugefallen waren; ich erzählte ihr von Stafford Bettys Visionen. Am Donnerstag (vorgestern) hatte der Sterbeprozess eingesetzt, doch ich war einverstanden: Du musst nicht mehr bleiben. Am Abend wünschte ich ihr eine gute Reise. Gestern, Freitagabend, ist sie gestorben. Sie war nicht alleine. – So habe ich in einem Monat zwei enge Vertraute verloren, aber das ist okay, sie sind durch und wissen nun mehr. Ihnen geht’s besser.
Aber ich wollte doch einen Beitrag schreiben! Stafford Betty sprach mit dem Astralreisenden Jürgen Ziewe und fragte ihn, ob unsere Gebete die Toten erreichten? Ziewes Antwort:
Es ist witzig, wie wir daran gewöhnt sind zu glauben, dass es eine zeitliche oder räumliche Trennung zwischen den »Toten« und den sogenannten Lebenden gibt. Es gibt kein Jenseits oder Nachleben (afterlife), es gibt nur das Leben. Wir werden diese irrtümliche
Vorstellung von Leben und Nachleben vergessen müssen. Zu den Verstorbenen beten heißt einfach, mit Leuten zu plaudern, die im selben Raum sind wie wir. Es ist sinnlos, ein Gebet an jemanden zu richten, so als ob er weit entfernt wäre. Ein bißchen ist es so wie zu jemandem zu sprechen, der neben dir auf dem Sofa sitzt, wobei man so tut, als wäre er/sie weit weg. … Hören sie zu, die Toten? Können sie helfen? Klar, wofür sind denn Freunde da?
Paul schrieb einen Kommentar und zitierte Betty, die Frau von Stewart Edward White, aus deren Buch »The Unobstructed Universe«:
Betty: Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, wo ich jetzt bin?
Stewart: Warum – ich denke mir, du bist irgendwie schwebend, im Raum.
Betty: Ich bin exakt hier. Es gibt nur ein Universum. Es gibt keinen anderen »Himmel«. Es ist nur so, dass du mich nicht sehen kannst. Deine Augen sind nicht auf diese Farben eingestellt, deine Ohren nicht auf den Klang. Ich befinde mich in einer unverstellten Phase (unobstructed phase) des einen und einzigen Universums. Es ist nur, dass mein »Ich Bin« von dem Hindernis entfernt ist, das mein Körper war. Meine Welt ist deine Welt plus irgendwas.
Stewart: Deine Welt vibriert in einer höheren Schwingung als die meine?
Betty: Ja, das tut sie. Denk nur, dass es so ist, dass du mich nicht sehen kannst und mich nicht hören kannst, wenn nicht eine Begabung wie Joan mir hilft, mich durch sie auszudrücken.
Stewart: Ich dachte dich als eine Oktave höher angesiedelt. Bist du uns immer nah?
Betty: Wo würde ich sonst sein? Der Raum ist nicht das, wofür du ihn hältst.
Wenn das Hindumädchen Feda, »control« von Gladys Osborne Leonard, auftrat und Geister kontaktierte, schaute es immer zwei Meter vor sich hin: Da waren sie anscheinend. – Und Leo Schmid, der Pfarrer vom Fricktal, fing immer Gespräche und Fetzen von Verstorbenen auf. Einmal fragten sie: »Was sind das für Koffer?« Schmid bereitete eine Reise vor; sie waren hier und machten sich Gedanken darüber.
Ó
Und hier ist das wunderbare Album Zooropa zur Gänze, hört es euch an! Die idiotischen Werbe-Einblendungen muss man leider hinnehmen. Zahnpflege und die Volksbank. Das ist weit weg von unserer Gedankenwelt, weiter als die Verstorbenen vielleicht.
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