Monatsarchiv für September 2017

Das poetische Land: Chile

Freitag, den 29. September 2017

Wir müssten in der Lage sein, eine »schöne und poetische Sprache« hervorzubringen, forderte Alejandro Jodorowsky, der 88-jährige chilenische Regisseur und Heiler. In den 1950-er Jahren hätten sie in Chile poetisch gelebt wie in keinem anderen Land, sagte er. Die Poesie habe alles durchdrungen.

Verdunklung

Mittwoch, den 27. September 2017

Manchmal glücken Fotografen außerordentliche Bilder. Michael aus Tübingen hat mir ein Foto zugesandt, das mit »stimmungsvoll« nicht gut beschrieben ist; es wirkt bedrohlich und beklemmend. Auch Lydias Foto aus Buenos Aires, zufällig auf mich gekommen, ist packend und erinnert an einen Film der schwarzen Serie in den 1930-er Jahren. Und noch ein paar dunkle Fotos, […]

Simon Magus und das Böse

Montag, den 25. September 2017

Der Zauberer Simon soll der erste Ketzer gewesen sein. Er lebte nach der Zeitenwende in Rom, und die Frühchristen verabscheuten ihn, weil er predigte, aus Prinzip gegen alle Gesetze zu verstoßen. Er soll reichlich Orgien veranstaltet haben.

Faserland

Samstag, den 23. September 2017

Zögernd hatte ich angefangen, aber dann folgte ich zunehmend erregt der Reise von Christian Kracht durch Deutschland, die er in Faserland beschreibt. Er schreibt über die Menschen in unserem Land (Wort der Kanzlerin) im Jahr 1995. Es geht viel um Drogen, und das Buch selber ist eine Droge. Am 24. September ist Bundestagswahl.  

Tutti ar mare?

Freitag, den 22. September 2017

Am Sonntag ist Bundestagswahl, liebe Bürgerinnen und Bürger. Dazu meint manipogo: Geht ruhig hin. Massenhaft. Wählt die kleine Partei, die ein Grundeinkommen will, wählt grün oder links, aber nicht die Tierschutzparteien oder die großen Parteien. Oder geht einfach nicht hin. In Italien hieß der diesbezügliche Slogan: tutti ar mare! (Das ist Romanesco, al mare heißt […]

Die Nymphen und Sylphen

Donnerstag, den 21. September 2017

Das erfolgreichste Buch Paracelsus‘ wurde erst nach seinem Tod veröffentlicht: Das Buch von den Nymphen, Sylphen, Pygmaen, Salamandern und den übrigen Geistern. Dichter der Romantik schöpften daraus 300 Jahre nach dem Medicus Inspiration. Und dann war ich zwischendurch am Geburtsort des Meisters in der Nähe von Einsiedeln und habe Fotos gemacht.

Paracelsus

Dienstag, den 19. September 2017

Paracelsus ist eine große Gestalt der Medizingeschichte an der Schwelle des Mittelalters zur Neuzeit. Er schrieb viele Bücher, wanderte durch viele Länder und machte sich viele Ärzte zu Feinden, weil er ein Heiler war und eigene Wege ging.

Kunst heilt

Sonntag, den 17. September 2017

Kunst heilt, meint Alejandro Jodorowsky. Der wahre Heiler müsse ein Künstler sein. Ärzte spielten ja früher gern Geige oder Klavier. Auch Rolf Hannes hat früher als Künstler therapeutisch gewirkt und sagt: Kunst befreit.

Angelus Silesius

Freitag, den 15. September 2017

Größtmögliche Nähe ist Verschmelzung, ist Identität. Jemand wird zu dem, was er betrachtet oder liebt. Das ist eine Erscheinung der Mystik, und im Barock gab es ein paar große Mystiker, zu denen der Schlesier Angelus Silesius zählt. Seine Epigramme sind kleine Juwelen.

Nähe/Distanz

Mittwoch, den 13. September 2017

Ich hatte schon einmal darüber geschrieben, aber wo? Du fährst mit dem Rad, siehst ein Motiv, denkst dir: toll. Du nimmst die Kamera, fährst weiter, um näher ranzukommen – und plötzlich ist die Wirkung weg. Es gibt anscheinend einen idealen Punkt, den du erwischen musst.