Monatsarchiv für Oktober 2018

Madonnen und Maestros

Dienstag, den 30. Oktober 2018

Wenn man durch Italien fährt, merkt man, wie sehr dort, im Land der geliebten Mamma, Maria verehrt wird, die Mutter Gottes. Viele Standbilder habe ich fotografiert, und zu ihnen gesellen sich Statuen für bedeutende Männer, Schriftsteller wie Leopardi und Manzoni, und freuen wir uns darüber — heute würden sie wohl lieber Fußballspielern ein Denkmal setzen. 

Paesaggi d’Italia

Donnerstag, den 25. Oktober 2018

Landschaften Italiens heißt das, aber es sind so schöne Worte, lassen wir sie mal stehen. Ein paar Male war ich on top of the world, schien mir: in Montemassi bei Karl und Bianca und dem Blick auf Olivenreihen der Toskana, und in Camerino bei Chiara und Fabiano, und in der Ferne glänzte die Stadt, die […]

Bici d’Italia

Dienstag, den 23. Oktober 2018

La bicicletta oder la bici (gesprochen bii-tschii) gehörte immer zu Italien, nur um 1960 befürchtete man ihr Aussterben: des Fahrrads (im Italienischen weiblich). Die Motorisierung nahm überhand. Ich war 3 Wochen in Italien, mit dem Rad, und sah viele hundert Rennradfahrer, doch die Handvoll Leute, die sich im Alltag auf zwei Rädern mit Muskelkraft vorwärtsbewegte, […]

Liebesgedichte (aus aller Welt)

Dienstag, den 16. Oktober 2018

Solche Sammlungen gibt es: Liebesgedichte aus aller Welt. Wer sowas liest? Weiß ich nicht. Man kann’s nicht runterlesen, nur mal reinschauen. Du suehst, was andere empfunden haben, welche Sensibilität möglich ist. Das streift das Religiöse.

Gewerbegebiet

Samstag, den 13. Oktober 2018

Das Gewerbegebiet steht da wie ein Ausdruck von Nicht-Geist, wie eine Zeltstadt, zwischen deren Behausungen sich Asphalt spannt. Da wird also produziert, verwaltet, gehandelt. Vor den weißen Hauskästen stehen schwere Limousinen, als seien deren Inhaber jederzeit bereit zur Flucht. Die findet statt: Wenn Dienstschluss ist.

Cesare Pavese

Mittwoch, den 10. Oktober 2018

Ich sollte mich gerade in Italien aufhalten, irgendwo an der Adria, und da passt es, einen italienischen Dichter hervorzuheben. Leopardi wäre gut, der stammte aus Recanati, aber Cesare Pavese liegt mir näher, obwohl er sozusagen in der gegenüberliegenden Ecke tätig war, im Nordwesten um Turin. Le Langhe hieß die hügelige, einsame Gegend, in der er […]

Der Vardoegr, noch einmal

Sonntag, den 7. Oktober 2018

In dem Beitrag Spuk und Geister im Wallis hörten wir von Geräuschen, die in der Nacht auftauchen und manchmal auf einen bevorstehenden Todesfall ankündigen. Sterbende künden sich, wenn sie Lebenden im Augenblick ihres Ablebens erscheinen. Und dann gibt es den Vardøgr, den ich mal wieder erlebt habe.

Ulrich und das Besondere

Donnerstag, den 4. Oktober 2018

Will mal wieder aus dem Mann ohne Eigenschaften von Robert Musil zitieren, meinem wichtigsten Roman, der Philosophie auf leichte Art vermittelt, aber aufpassen muss man schon. Ulrich verbreitet sich über die Sprache und damit über das Allgemeine.

Tote sehen

Montag, den 1. Oktober 2018

Was fürchten Amerikaner am meisten? Vor vielen Leuten zu sprechen und ― den Tod. Das sagte Dr. Christopher Kerr, Leitender Mediziner am Hospiz von Buffalo New York, der hunderte Menschen sterben hat sehen und viele Interviews mit ihnen führte. Viele sehen in der letzten Lebensphase verstorbene Angehörige.