Monatsarchiv für März 2014

Lob des Schattens

Montag, den 31. März 2014

Am Ende des Monats wollen wir, damit es mit dem Licht nicht überhandnimmt, uns noch einmal an den Satz des Ungarn Sándor Màrai erinnern: »Doch im Licht kann man nur baden, wie im Ozean – man kann nicht auf Dauer darin leben, es betäubt.« Der japanische Schriftsteller Tanizaki Jun’ichiro (1886-1965) hat ein Buch über die Ästhetik […]

Luminale 2014

Sonntag, den 30. März 2014

Das Licht verfolgt uns diesen Monat. Am 2. hatte es damit angefangen, und nun, am vorletzten Tag des März, muss es ein Beitrag über die Offenbacher Luminale sein, eine Biennale der Lichtkultur. Es ist eine fünftägige Veranstaltung mit Installationen und Performances an 30 Orten, und da es um das Licht geht (lateinisch lumen), wirkt das […]

Begegnungen im alten Japan

Samstag, den 29. März 2014

Bei einem Flohmarkt mitgenommen: Das Kopfkissenbuch einer Hofdame von Sei Shonagon, die von 977 unserer Zeitrechnung bis um 1020 lebte. Natürlich ist das wieder eine privilegierte Situation, denn die Adeligen im alten Japan und ihre Bediensteten hatten nichts zu tun, schrieben Gedichte und gingen spazieren. Die Bauern schufteten, waren für die Clique am Hof vermutlich […]

Haben

Freitag, den 28. März 2014

Schwierig, nach den östlichen Weisheiten der vergangenen Tage wieder auf die Erde zurückzukehren! Man müsste besser leben (moralisch besser) und mehr lieben … und ich dachte mir, eigentlich sind es der Egoismus und die Besitzansprüche, die viele unglücklich machen. Ich fand dazu auch etwas.

Die Befreiung des Lichts

Donnerstag, den 27. März 2014

Das System des Persers Mani (216-275), Manichäismus genannt, müsse zu den bedeutenden Religionen der Menschheit gerechnet werden, schrieb Hans Jonas in seinem Buch Gnosis, und zur manichäischen »Befreiung des Lichts« meinte er: »Diese kosmische Vision hat etwas unleugbar Großartiges.« Der Gelehrte war begeistert. Ich bin’s auch.

Angst vor dem Licht

Mittwoch, den 26. März 2014

Das Tibetische Totenbuch – schwierige Sache. Es ist eine Welt, die uns fremd ist. Die Bilderwelt schockiert uns, denn nach dem Tod tritt da jeden Tag eine andere Gottheit auf mit einem anderen grellen strahlenden Licht, und sie hat manchmal acht Arme und sechs Beine, und einmal kommen auch die bluttrinkenden Gottheiten, und das wirkt […]

Hell und Dunkel

Dienstag, den 25. März 2014

Licht und Dunkelheit– das kann uns noch lange beschäftigen. In allen Weisheitslehren spielt das eine Rolle. Das chinesische Buch der Wandlungen, das I-Ging, ist eines der wichtigsten Werke aller Zeiten. In ihm ist, wie der Übersetzer Richard Wilhelm schrieb, »die reifste Weisheit von Jahrtausenden verarbeitet«.

Jerusalem

Montag, den 24. März 2014

Schreiben wir mal über Jerusalem. So ein schönes Wort! Es ist nicht nur eine heilige Stadt der Juden (und auch der Moslems), sondern auch eine Utopie. Als letzten Satz eines Buches schrieb André Kaminski: »Damit schließe ich und wünsche Ihnen, wie es die Juden zum Abschied zu tun pflegen: Nächstes Jahr in Jerusalem!« Wir schließen […]

Rettet den Bindestrich!

Sonntag, den 23. März 2014

Werbung für Gold. Da steht die Web-Adresse, und eine Stimme sagt: »Degussa minus Goldhandel-De-E.« Was ist Degussa ohne seinen Goldhandel? Nichts. Degussa ist Goldhandel. Was wäre meine Sparkasse »minus Staufen minus Breisach«? Eine Bank ohne Heimat, ohne Sitz. Ich weiß nicht, wie es zu diesem Schwachsinn kam.

Flugverkehr (22): yogische Flieger

Samstag, den 22. März 2014

Als Begriff war mir yogische Flieger geläufig, aber erst bei Deepak Chopra las ich darüber, in seinem Buch Die Rückkehr des Rishi. Schier unglaublich, darum ist es wieder einmal am besten, den Autor selbst zu Wort kommen zu lassen: Wie das mit diesen Flügen ablief.