Monatsarchiv für Mai 2014

Maiandacht

Samstag, den 31. Mai 2014

Mit diesem Tag endet der Mai, der in den katholischen Ländern immer Maria gewidmet ist. Zur abendlichen Maiandacht gingen die Jungen vor allem, um ihre(n) Angebetete(n) zu sehen und zu treffen. Die Anbetung der Gottesmutter wurde so zu einer konkreten Angelegenheit, Religion war plötzlich Herzklopfen und Erregung, und so sollte sie auch sein.

Sizilianer

Freitag, den 30. Mai 2014

Die Sizilianer sind neugierig, hilfsbereit, warmherzig und expressiv. Ich habe viele getroffen, die mir halfen, und zu einigen baute sich kurzfristig eine herzliche Beziehung auf. Das war rührend. Darum will ich einigen dieser Engel diesen Beitrag widmen.

Auf der Vespa durch Catania

Donnerstag, den 29. Mai 2014

Es muss heißen: mit Orazio nach Catania, denn er saß vorn, ich hinten. Es war eine 32 Jahre alte weiße Vespa 50, die manchmal erst beim vierten Versuch mit dem Kickstarter wieder ansprang. Ein paar Male musste ich anschieben, stieg wieder auf, hiekt mich an Orazios Hüften leicht fest und lugte ihm über die linke […]

Das hässliche Gela

Mittwoch, den 28. Mai 2014

Gela ist eine der hässlichsten Städte, die ich kenne. Schon vor 20 Jahren wurde man vor Gela gewarnt, der Verkehr sei schlimm, und die Mafia herrsche. Es rollen tatsächlich Vierzigtonner durch den Ort, der provisorisch wirkt und deren Hausfassaden meist roh belassen wurden. Den Leuten hier ist das wohl egal.

Das barocke Sizilien

Dienstag, den 27. Mai 2014

Wunderschön sind die barocken Stätten Siziliens, die im 18. Jahrhundert aufblühten und nun reichlich verblüht wirken, was ihren Charme aber nur verstärkt: Erice im Nordwesten, Ragusa Ibla, Scicli, Modica und Noto im Südosten. Alte Kirchen und aufwendig geschmückte Palazzi werden von Palmen gesäumt. Sie wirken wie Städte in Lateinamerika.

Giovanni Verga

Montag, den 26. Mai 2014

Bei meinem Exkurs zur sizilianischen Literatur hatte ich einen Namen vergessen, der nun ins Spiel kommt: Giovanni Verga. Sein Buch I Malavoglia (Die Malavoglia, Name einer Familie) hatte Ende des 19. Jahrhunderts großen Erfolg und zeigte das Leben von sizilianischen Fischern, die unverschuldet in Not und Elend geraten.

Giuseppe Tomasi di Lampedusa

Sonntag, den 25. Mai 2014

Der verarmte Adelige Giuseppe Tomasi di Lampedusa hat den meistverkauften italienischen Roman geschrieben, Der Leopard (il gattopardo). Dieses Buch wird mit Sizilien identifiziert. Ich las, dass der Ort Donnafugata im Roman dem Dorf Palma di Montechiaro nachgebildet ist und fuhr da hoch, wenige Kilometer neben der Bundesstraße.

Radfernreisende

Samstag, den 24. Mai 2014

Wolf-Rainer war schon erwähnt worden. Er fuhr auch um die Insel herum, und immer wieder erzählten mir andere von ihm; es war nur eine Frage der Zeit, wann ich ihn wiedertreffen würde. Und dann saß ich eines Abends neben der Rezeption des Campingplatzes Valle die Templi in Agrigent, und es kam ein weiterer Fernradler an, […]

Giovanni Falcone

Freitag, den 23. Mai 2014

Vor fast zwei Wochen verließ ich Isola delle Femmine und überquerte bei Capaci die Autobahn. Das Blutbad von Capaci, wir wissen das noch. Es war heute vor 22 Jahren, 1992, als die Mafia Richter Giovanni Falcone töten ließ und dann im Juli seinen Kollegen Paolo Borsellino, und ein Jahr darauf sogar noch den Priester Giovanni […]

Addiopizzo

Donnerstag, den 22. Mai 2014

Natürlich sieht man die Mafia nicht, wenn man in Sizlien mit dem Rad unterwegs ist. Gut, am Strand von Isola delle Femmine bei Palermo standen zwei schwarz gekleidete Männer mit einem schwarzen Mercedes und montierten einen Fotoapparat, und ein weiterer schwarzer Mercedes stand daneben, aber ich wollte nicht fragen. Und der Campingplatz Il Biscione war […]