Archiv der Kategorie 'Literatur'

Hyperraum-Umgehungsstraße

Donnerstag, den 30. Juli 2020

Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams, kennt das jemand? War vor 40 Jahren Kult, das weiß ich, und obwohl ich damals im richtigen Alter gewesen wäre, interessierte es mich nicht. Science Fiction fand ich blöd. Das Hitchhiker-Buch ist aber ein Lesevergnügen, da schön verrückt und anarchistisch. Ich fand ein Heyne-Buch aus dem Jahr […]

Die ganze Ewigkeit

Freitag, den 17. Juli 2020

Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), der Autor des Stücks Nathan der Weise, machte sich in seinem Traktat Die Erziehung des Menschengeschlechts von 1780 Gedanken über die Reinkarnation, und das Interessanteste steht in den Paragraphen 94 bis 100, was die letzte Bemerkung ist: »Und was habe ich denn zu versäumen? Ist nicht die ganze Ewigkeit mein?«

Kurzes aus Osteuropa

Samstag, den 11. Juli 2020

Ganz kurze Gedichte können einen treffen wie ein elektrischer Schlag. Aus dem Band Auf der Karte Europas ein Fleck habe ich ein paar entnommen. Sie wurden zwischen 1910 und 1930 in Osteuropa geschrieben, sind also östliche Perlen, aber weder Haikus noch Tankas. In Japan und überhaupt im fernen Osten war man immer sehr form- und […]

Pech

Freitag, den 26. Juni 2020

Zum ersten Mal etwas von Adalbert Stifter gelesen (1805-1868): die Erzählung Granit. Und gleich trat mir eine Geschichte entgegen, die ich abtippen muss. Der Großvater erzählt sie seinem Enkel, der traurig war, weil er Pech an den Füßen gehabt hatte, klebriges Pech, heute als Wagenschmiere bekannt, die ihm der Pechbrenner verabreicht hatte. Von dem schwarzen […]

Der Vater eines Mörders

Donnerstag, den 25. Juni 2020

Der Titel ist der einer Erzählung von Alfred Andersch, die erst 1980 erschien, kurz nach seinem Tod. Der Autor dachte an seine Kindheit in München und vor allem an seine Schulzeit im Wittelsbacher Gymnasium. Der furchteinflößende Direktor, kurz Rex genannt (König, lateinisch), besucht eine Griechisch-Stunde und demütigt den vermeintlich faulen Schüler, der in der Erzählung […]

Der Musterjude

Mittwoch, den 24. Juni 2020

Den Roman Der Musterjude von Rafael Seligmann (1999 veröffentlicht) hätte ich lesen sollen, ja müssen, heißt doch der Protagonist Manfred, ist Münchner und macht Karriere im Journalismus … Meine Nachbarin erzählte, als sie den Roman vor sich hatte, habe sie die Worte »Manni kommt« gelesen, und ich bog mit meinem Fahrrad um die Ecke. Manni […]

Seide

Montag, den 22. Juni 2020

Das schmale Buch Seide von Alessandro Baricco war ein Weltbestseller, liest man. In 32 Sprachen übersetzt. Ich bekam es zufällig in der Hand und las es in zwei Stunden. War auch bezaubert und will auf manipogo etwas dazu sagen. Das Buch ist symbolträchtig, aber gleichzeitig kommen einen Zweifel an, ob man etwas darüber sagen kann. […]

Erinnerungen einer Überflüssigen

Samstag, den 20. Juni 2020

Vor 100 Jahren ging Lena Christ aus dem Leben, das nach schwerem Beginn schließlich doch frendlich mit ihr war. Ihr Buch Erinnerungen einer Überflüssigen machte sie zu einer der beachtetsten Autoren der Wendezeit zum 20. Jahrhundert. Als ich im Januar in Bayern war, las ich das Buch, weil es etwas Bayerisches sein sollte. Harter Stoff, […]

15. Juni (1940)

Montag, den 15. Juni 2020

Schon vor längerem hatte ich mir vorgenommen, heute den Roman La mort dans l’âme von Jean-Paul Sartre zu beginnen, der 1949 herauskam. Warum heute? Weil die erste Überschrift so lautet: »New York, 9 Uhr am Vormittag, 15. Juni 1940.« Dann beginnt die Handlung. Heute sollte auch die Grenze zu Frankreich nach drei Monaten wieder geöffnet […]

Am Meer

Freitag, den 5. Juni 2020

Langsam sehnt man sich wieder danach, zu reisen. Undenkbar (für Italiener): ein Jahr ohne Strandurlaub. Drei Monate war ich nicht mehr in meiner Bucht neun am Rhein-Kanal. Was sagen meine Schwäne? Vermissen sie mich? Und wieviel Müll wird wieder daliegen! Aber selber daliegen an einem Sommertag und übers Wasser schauen, das wär’s … Drei schöne […]