Monatsarchiv für September 2024

Winckelmanns letzter Brief

Montag, den 30. September 2024

Winckelmann war in Verfall und Nachleben erwähnt worden, Johann Joachim Winckelmann (1717-1768), und als meine Blicke über meine kleine Bibliothek schweiften, blieben sie an Briefe aus Rom hängen. Sein letzter Brief ist vielsagend, er hatte solche Sehnsucht nach der Ewigen Stadt. Doch waren ihm noch wichtiger als die alten Römer die alten Griechen. 

Arabische Wegelagerer

Sonntag, den 29. September 2024

Ende Juli fuhr ich auf der Kreisstraße von Grißheim in Richtung Heitersheim, als ein Mann neben einem Auto, das am Straßenrand stand, mit den Händen fuchtelte. Wir Radfahrer sind ja hilfsbereit. Ich hielt an. Der Mann, ein kleiner dicklicher Araber, gab mir eine feuchte Hand, sagte, er heiße Hussein und fing zu erzählen an. Etwas […]

Bilder einer Ausstellung

Samstag, den 28. September 2024

Ein befreundeter begabter Fotograf hat mir viele Bilder geschickt (1000), aus denen ich aussuchen darf, und ich darf auch verwenden, was ich will. Er besucht gerne Ausstellungen und fotografiert von oben. Da sitzen sie dann, die Leute, jeder für sich, viele Solisten, die aber doch ein gemeinsames Ziel hatten und zusammengehören. Doch davon wollen sie […]

Stucklers Einsichten

Freitag, den 27. September 2024

Stuckler ist eine Figur in dem kürzlich behandelten Buch Die schöne Frau Seidenman von Andrzej Szczypiorski. Er ist der Polizeichef von Warschau, ein mächtiger Mann. Der Autor lässt ihn bei einem Ritt übers Land nachdenken und seine Motive aufdecken. Hat er richtig gehandelt?

Der Prophet über Gut und Böse

Donnerstag, den 26. September 2024

Es klang gestern schon an: So einfach ist es nicht mit Gut und Böse. Ich denke an den Film The Power of the Dog, von Jane Campion, in dem Phil, der »Böse«, Aufsässige (Benjamin Cumberbatch) einfach nur eifersüchtig ist; er will auch geliebt werden und verbirgt diesen Wunsch hinter groben Attacken. Niemand wird böse geboren.

Der Prophet über Schuld und Sühne

Mittwoch, den 25. September 2024

Das Buch Der Prophet, vor 100 Jahren erschienen, wurde zum bekanntesten Buch des Mystikers Khalil Gibran (1883-1931), der im Libanon geboren war und viel in den Vereinigten Staaten lebte. Gibran lässt den Propheten weise Worte sprechen, die auch heute noch geschätzt werden.

TestpilotInnen (75): Flatliners

Dienstag, den 24. September 2024

Von dem US-Film Flatliners hatte ich schon oft gehört, ihn aber nie gesehen. Er wurde 1990 von Joel Schumacher gedreht. Nun ergab sich die Möglichkeit, ein US-Remake von 2017 anzuschauen, und nun weiß ich mehr. Der Film hat eine gutgemeinte Botschaft, verfälscht aber die Nahtod-Erfahrungen; der Schaden ist größer als der Nutzen. Analysieren wir die […]

Bergketten und Felswände

Montag, den 23. September 2024

Nach so viel Wörtern ein paar Fotos. Mein früherer Klassenkamerad Otto Schäfer, irgendwo Richtung Österreich wohnend, hat im Internet ganz tolle Fotos, und ich darf welche verwenden. Ein paar von einer Pyrenäenreise und einer zum Grand Cabyon sind mir aufgefallen, die kommen gleich; viele Vögel hat er auch fotografiert, das dann ein anderes Mal.

Verschwommene Ansichten

Sonntag, den 22. September 2024

Mit kurzen Botschaften kann man nur Beifall oder Missfallen äußern, aber kein Thema erschöpfend behandeln. Doch schon damals schienen mir die SMS‘ reizvoll: Man ist gezwungen, eine Aussage zu verdichten, und das könnte sogar poetisch werden. Goethe würde heute sicher auch What’s-apps schreiben, um sich mit Jean Paul am Main zu verabreden oder um Schiller […]

Ein Wort

Samstag, den 21. September 2024

Kürzlich redete ich lang mit meinem langjährigen besten Freund in Bayern am Telefon. Das können Männer auch, 45 Minuten plaudern über Gott und die Welt (und es hätte noch länger sein können). Die Smartphone-Manie kam auch zur Sprache; ich hatte ja bereits erwähnt, dass ich 6 Jahre nach dem Buch Fomo nun auch ein Smartphone […]