Archiv der Kategorie 'Literatur'

Was sich Deola denkt

Montag, den 31. Mai 2021

Die Puttana contadina von Cesare Pavese (1908-1950) ist nicht so überzeugend, nehmen wir besser Pensieri di Deola. Ich übersetze es mal (und auf so etwas freue ich mich immer). Mal Atem holen nach den manipogo-Texten mit ihren bedeutenden Gedanken; andererseits denke ich mir: Wieviel steht doch in einer deutschen Tageszeitung, jeden Tag: ein Vielfaches von […]

Die ehrbare Hure

Sonntag, den 30. Mai 2021

Das kleine Theaterstück von Jean-Paul Sartre (1905-1980), 1946 erschienen, hieß auf Deutsch Die ehrbare Dirne. Im Original: La putain respectueuse. Das französische putain ist vulgär und bedeutet Hure oder Nutte, aber das meinte man damals deutschen Leserinnen und Lesern nicht zumuten zu können. Meine französische Ausgabe von 1947 (Gallimard) hat La P… respectueuse auf dem […]

Herz der Finsternis (2)

Montag, den 24. Mai 2021

Im April machte ich Frühjahrsputz und trennte mich auch von 100 meiner vielleicht 800 Bücher. Manchmal fällt es mir schwer, und im letzten Augenblick ziehe ich das Buch, das ich in ein Regal stellen wollte, wieder zurück und schaue hinein. Da war das ziemlich kaputte Taschenbuch Herz der Finsternis von Joseph Conrad, ein Diogenes-Band von […]

Rückkehr ins Leben (2): Wer will ihn?

Sonntag, den 23. Mai 2021

Der Glöckner von Notre Dame ist bekannt, geschrieben von Victor Hugo (1802-1885). Sehr opulent geschildert, bis Seite 195 hielt ich durch, denn das Drama deutet sich schon an, und darauf hatte ich keine Lust. Doch eine Episode vom Beginn erinnerte mich lebhaft an den manipogo-Beitrag vom März über die Menschen, die nicht hingerichtet wurden. Hugo […]

Unter dem Garten

Samstag, den 24. April 2021

Dies hier schließt passgenau an den letzten Satz im gestrigen Beitrag an: William Blake und die blaue Blume. Der englische Dichter und Maler lebte von 1757 bis 1827, kannte also vermutlich die sinnreiche blaue Blume aus dem Roman Heinrich von Ofterdingen von Novalis (1800). Die ersehnte blaue Blume der Romantik! Doch wir denken an ein […]

Unna

Sonntag, den 18. April 2021

Bleiben wir dran am Alkohol. Ein Buch, das mich bewegte, kam ohne ihn nicht aus, und zum gestrigen Beitrag passt es noch dazu. Das wie so oft  zufällig entdeckte Buch heißt Unna und wurde 1992 von Juri Rytchëu (1930-2008) geschrieben. Unna Owtowna Owto spielt die Hauptrolle. Warum musste der Autor sie sterben lassen? Darüber bin […]

Die Legende vom heiligen Trinker

Samstag, den 17. April 2021

Joseph Roth hatte bei manipogo noch keinen Platz. Ich kenne sein Werk vielleicht zu gut, habe mein Diplom mit der Arbeit Joseph Roth als Journalist erworben. Seine schönste Geschichte soll er in den ersten vier Monaten des Jahres 1939 in Paris geschrieben haben, Titel oben. Am 27. Mai 1939 starb er, am Alkohol.

Abschluss und Neubeginn

Freitag, den 16. April 2021

Nicht nur die Krimis bringen den Tod zur Sprache, von dem sonst niemand spricht, sondern auch manche Bücher. Zwei Romane, die ich unlängst gelesen habe, sind gute Beispiele dafür. Es waren Accabadora von Michela Murgia (2012) und Die Lügen der Frauen von Ljudmila Ulitzkaja (2005). Gute Bücher, nicht zu lang und nicht zu schwer: Das […]

Die Sphinx

Freitag, den 9. April 2021

Es gibt nach der neuesten Statistik 14,7 Millionen Katzen und 10,1 Millionen Hunde als Haustiere in Deutschland. Ich kenne im Heim ein paar Katzenfreundinnen, und denen schenke ich dann Kalender mit Katzen. Gerade bin ich auf drei nette Gedichte über Katzen gestoßen, also machen wir das mal!

Schau nicht zurück

Donnerstag, den 1. April 2021

»Es ist Zeit, sagt der Wirt, die Glocken läuten schon. Aber schauen Sie nicht zurück!« So endet das Buch Späte Gäste von Gertrud Leutenegger, einer 1948 in Schwyz geborenen Autorin. Erst im vergangenen Jahr erschienen. Sehr gut.