Archiv der Kategorie 'Literatur'

Tagore erzählt

Montag, den 13. Januar 2020

Rabindranath Tagore, der indische Literatur-Nobelpreisträger von 1913, schrieb Ende des 19. Jahrhunderts für Zeitschriften, also für Geld, rund 80 Kurzgeschichten. Giovanna erwarb 100 Jahre nach seiner Ehrung in Indien einen schönen Band mit einer Auswahl aus diesen Erzählungen. Ich las um die Jahreswende darin herum und versuche darzustellen, was für uns interessant sein könnte.

Clemens Eich

Samstag, den 4. Januar 2020

Nach Eichendorff nun Eich, Clemens. Sein Vater Günter war ein ausgez-eich-neter Lyriker. Seine Mutter hieß Ilse Aichinger, heiratete 1953 Eich und arbeitete auch unter Inge Aicher-Scholl, der Ehefrau von Otl Aicher, sicher kein Zufall. Wer schreibt, hört auf Reime und Namen. Clemens veröffentlichte Gedichte, dann (1995) den Roman Das steinerne Meer, der sehr gelobt wurde.

Nimm es, Giame!

Dienstag, den 24. Dezember 2019

Grazia Deledda aus Sardinien erhielt 1926 als zweite Frau (nach Selma Lagerlöf) den Literatur-Nobelpreis. Die Autodidaktin, die 1871 in Nuoro geboren wurde und 1936 in Rom starb, wurde von Literaturkritikern nicht immer nett behandelt. Das Volk aber las die Deledda gern, und ihre Weihnachtsgeschichte Lasciare o prendere? (Verzichten oder nehmen?) von 1912 ist kostbar. 

Symbol: der Turm

Dienstag, den 17. Dezember 2019

Ich wollte schon seit längerem über den Turm schreiben, der nicht nur ein hervorstechendes Bauwerk ist, sondern auch ein Symbol sein kann. Man hat mir oft Kalender mit Leuchttürmen geschenkt, und ich habe überlegt, was das bedeutet. Dann fand ich auf einem Weg ein eingerolltes Blatt, mit Faden umwickelt: eine Kinderzeichnung. Da war ein Turm […]

Eine Küche in Estland

Freitag, den 13. Dezember 2019

Romane haben oft den guten Nebeneffekt, dass man mehr über die Hintergründe wissen will. Der Roman Fegefeuer von Sofi Oksanen (2008) spielt in Estland, und hinterher interessierte mich die Geschichte der baltischen Staaten im Zweiten Weltkrieg und danach. Nun weiß ich mehr.

Sterben und Auferstehen

Mittwoch, den 11. Dezember 2019

Sterben und Auferstehen heißt ein Buch des finnischen Schriftstellers Frans-Eemil Sillanpää, der 1939 als erster Autor seines Landes den Nobelpreis für Literatur erhielt. Das war in diesen Tagen vor 80 Jahren, und Sillanpää ließ es sich nicht nehmen, mit dem Zug von Helsinki nach Stockholm zu fahren, um den Bottnischen Meerbusen herum und durch die […]

Woyzeck

Dienstag, den 10. Dezember 2019

Nachdem ich Lenz und Dantons Tod behandelt habe, kann ich nun über Woyzeck schreiben, das dritte Drama von Georg Büchner. (Sein viertes großes Werk, Leonce und Lena, ist ein Lustspiel.) Denn ich habe den Film von Werner Herzog (1979) mit Klaus Kinski in der Titelrolle und einer jungen Eva Mattes als Marie gesehen. Woyzeck erschien […]

Timimoun

Donnerstag, den 5. Dezember 2019

Dünne Bücher haben auch was für sich. 125 Seiten nur hat das Buch Timimoun von Rachid Boudjedra, aber was für Seiten! Die Sprache ist exquisites Französisch, der Schauplatz die Wüste Sahara, die der algerische Autor so einfallsreich beschreibt, wie man es sich von einem Araber erhofft. Ein Mann, 40 Jahre alt, lenkt einen alten Autobus […]

Petra und Fermín

Mittwoch, den 13. November 2019

Petra Delicado und Fermín Garzón, das Krimi-Ermittlerpaar von Alicia Giménez Bartlett, müssen uns an Lena Odenthal und Mario Kopper erinnern. Ich las von der katalanischen Autorin Tote aus Papier (in meiner italienischen Ausgabe heißt das Morti di carta, im Original Muertos de papel), und ich konnte nicht ruhen, bis ich das Buch ausgelesen hatte. Spannend […]

Spiel mit dem Tod

Donnerstag, den 5. September 2019

Ich  spiele gerne Schach. Mit einem alten Herrn im Altenheim liefere ich mir Duelle, leider sind wir Chaoten und Schnelldenker, die viele blöde Fehler machen. Ich bin auch zu faul, mich fortzubilden. Lieber mache ich einen spontanen Zug (und scheitere damit). In einem DDR-Buch fand ich eine erregende wahre Geschichte ums Schachspiel, die ich wiedergebe. […]