Monatsarchiv für Oktober 2024

Den Tourismus überwinden

Montag, den 21. Oktober 2024

An einer Gegenwelt zum Konsumkapitalismus arbeitete Hakim Bey sein ganzes Leben, und er wurde gehört. Ende Februar 2022 widmete ich ihm einen ziemlich langen Artikel, in dem seine Temporäre Autonome Zone (TAZ) vorkam, das Chaos und seine Lebensfreude auch. Drei Monate danach ist Hakim Bey, der eigentlich Peter Lamborn Wilson hieß, gestorben, 76 Jahre alt. […]

Der technische Fortschritt hemmt

Sonntag, den 20. Oktober 2024

Was hemmt der Fortschritt? Die Vitalität des Menschen. Der italienische Philosoph Giorgio Agamben schreibt in seinem Blog Quodlibet gern über den drohenden Untergang der westlichen Zivilisation. Sein Beitrag Das Schneckenhaus erschien schon am 23. Mai, doch er ist zeitlos. 

Meine Fish and Frog Bar

Samstag, den 19. Oktober 2024

Ich muss vor dem Schlafengehen immer noch ein Bierchen trinken und dabei Pfeife rauchen. Zuhause geht das am Schreibtisch. Im Urlaub gibt es entweder einen Balkon oder ich gehe nach draußen und suche mir eine windgeschützte Ecke. In Giovannas Wohnung habe ich für mein Ritual meine »Fish and Frog Bar«. Ich rauche und trinke, und […]

Die Merkwürdigkeit des Lebens (3)

Freitag, den 18. Oktober 2024

Als Teil 2 der Merkwürdigkeit des Lebens auf manipogo kam, wollte ich am nächsten Tag Rolf Hannes besuchen. Aber die Wohngruppe hatte einen Ausflug gemacht, zum Freiburger Mundenhof mit seinen Tieren. Dies ist Teil 3 der Merkwürdigkeit, die einem ruhig etwas »nonsensikal« (meine Erfindung) vorkommen kann mit diesen Strichmännchen und dem verschrobenen Text. Doch irgendwie […]

Die göttliche Ordnung

Donnerstag, den 17. Oktober 2024

Nach Bon Schuur Ticino noch eine exzellente Schweizer Komödie: Die Göttliche Ordnung von Petra Volpe. Viel davon gehört. Der Film wurde 2017 gedreht und gehört zu den erfolgreichsten 10 Schweizer Filmen. Thema ist das Frauenwahlrecht, in Deutschland seit 1918 gültig, in der Schweiz erst seit 1971.

Gangubai Kathiawadi

Mittwoch, den 16. Oktober 2024

Gangubai Kathiawadi (1928-1977) war in den 1950-er Jahren die mächtigste Frau Kamathipuras, des Rotlichtviertels von Bombay. Die Bordellchefin setzte sich für die Rechte der 4000 Prostituierten im Viertel ein und traf auch Premierminister Nehru. Ein indischer »Bollywood«-Film von 2022 erzählt in zweieinhalb Stunden ihr Leben.

Im Kriegsbordell

Dienstag, den 15. Oktober 2024

Leila, ein bosnisches Mädchen von 16 Jahren, hatte Pech. Gleich im ersten Jahr des Jugoslawien-Konflikts wurde sie von Serben mitgenommen und in einem Bordell untergebracht. Ein Jahr lang in einem einzigen Zimmer, zu zwölft. Dann kamen die Kunden. Andauernd wurde sie sozusagen vergewaltigt. Viele Männer wurden im Krieg zu Bestien; andere bewahrten sich ihre Würde […]

Die griechische Hochzeit, früher

Montag, den 14. Oktober 2024

Manche erinnert sich vielleicht noch an die Komödie My Big Fat Greek Wedding, die vor 20 Jahren international ein Erfolg wurde. Sie spielte unter Griechen in den USA. — Das 100 Seiten lange Buch Die Hochzeit von 1975 zeigt uns das dörfliche Griechenland nach dem Krieg. Das ist anders.

Ich heiße Loh Kiwan

Sonntag, den 13. Oktober 2024

Letzten Mittwochabend sahen wir den südkoreanischen Film Mein Name ist Loh Kiwan, und am nächsten Abend, als ich mir vorgenommen hatte, über den Film zu schreiben, meldete das Telegiornale, dass Han Kang aus Südkorea den Literatur-Nobelpreis bekommen hatte.

Deine Projektionen

Samstag, den 12. Oktober 2024

Die Geschichte vom Aufenthalt der armen Rose in der Höhle/Hölle gibt uns doch zu denken. Letztlich wurde sie auch gerettet, aber was ist da schiefgelaufen? Sie war doch, wie wir andeuteten, kein schlechter Mensch: keine Mörderin, keine Wächtetin in einem Konzentrationslager. Wir müssen uns das irgendwie erklären.