Archiv der Kategorie 'Medizin'

Leerstellen

Samstag, den 18. Januar 2025

Im Psychologiegeschäft von heute werden Verhaltens- und Kognitionstherapie bevorzugt, weil man da etwaige Erfolge (angeblich) messen kann. Das lieben die Wissenschaftsversessenen. Die Psychoanalyse, das Geschöpf Sigmund Freuds, bleibt die Leerstelle und das große Rätsel. Christian R. Gelder hat Anfang Dezember 2024 in der »Sydney Review of Books« darüber geschrieben.

Verrückte und Verrückung

Mittwoch, den 15. Januar 2025

Verrückte schreibt man eigentlich nicht, aber Lea de Gregorio tut es: in ihrem Buch Unter Verrückten sagt man Du. Die Autorin ist noch jung, war zwei Mal in der Psychiatrie und schreibt darüber. Heute ist sie eine erfolgreiche Journalistin. Ihre Krisen waren wohl situationsbedingt und nicht genetisch angelegt, wie viele Leute (und auch Ärzte) es […]

Selbie und medizinische Wunder

Donnerstag, den 12. Dezember 2024

Joseph Selbie war schon einmal Gast bei Luisa von Passion Harvest, vor einem Jahr etwa. Ich erinnerte mich, hatte es auch erwähnt. In diesem Sommer brachte er das Buch The Physics of Miraculous Healing heraus, klar, das sorgt für Aufmerksamkeit. Selbie will Wissenschaft und Spiritualität zusammenbringen, das ist so löblich wie fruchtlos, doch wir zollen […]

Ifemelu ist traurig

Samstag, den 30. November 2024

In dem großartigen Roman Americanah (von Chimamanda Ngozi Adichie) fand ich eine Stelle, die schön unsere gestern behandelten Konzepte behandelt. Das Buch erschien 2013 und wurde 2014 ins Deutsche übersetzt. Da mir dieses Buch nicht vorliegt, übersetze ich es selbst. Ich denke, niemand sollte etwas dagegen haben.

Ethno-Psychologie

Freitag, den 29. November 2024

Damals am Freiburger Psi-Institut, vor 30 Jahren, vertiefte ich mich gern in eine Zeitschrift zur Ethnopsychologie. Der Herausgeber war Professor Renaud van Quekelberghe, schon der Name klang fremdländisch. Da ging es um psychische Störungen in anderen, oft überseeischen Kulturen. Spannend war das. Ich stelle diesen Forschungsbereich kurz vor.

Der Arzt wider Willen

Samstag, den 9. November 2024

Das Theaterstück Ein Arzt wider Willen (le médecin malgré soi) wurde am 3. August 1666 in Paris uraufgeführt. Molière bracuhte mal wieder einen Erfolg, um die Kassen seiner Kompanie zu füllen. Das Stück ist die meistgespielte Komödie des unnachahmlichen Autors, der 1672 starb.  

Der geheilte Patient

Freitag, den 8. November 2024

Johann Peter Hebel, der badische Volksdichter, hat mit seinem Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreunds eine unsterbliche Sammlung von moralischen und heiteren Anekdoten vorgelegt, und erst kürzlich habe ich alle gelesen, die ich noch nicht kannte. Das Buch erschien erstmals 1811, und das Deutsche Textarchiv, das 5124 deutsche Bücher und Aufsätze anbietet, gestattet die Verwendung. 

Der Arzt und der Tod

Donnerstag, den 7. November 2024

Nein, es geht nicht nur über den Arzt und den Tod, um mehr geht es, und ich beziehe mich auf Arnold Mindell und sein Buch The Dreambody. Er wiederum interpretiert das Grimm-Märchen Der Gevatter Tod, das bei manipogo bereits vorgestellt wurde. Das sollte man als Vorbereitung vielleicht überfliegen: hier. 

Abgestempelt, eingesperrt

Sonntag, den 8. September 2024

Annemarie Schwarzenbach »ist von den angesehensten Psychiatern des Jahrhunderts untersucht, behandelt und analysiert worden«, schreibt die Autorin. Carl Gustav Jung lehnte eine Behandlung ab; dann kam Ludwig Binswanger (1881-1966) und diagnostizierte Schizophrenie. Nun war Annemarie abgestempelt.

Schreib’s auf!

Sonntag, den 21. Juli 2024

Der Verwaltungsaufwand im Gesundheitswesen ist irrsinnig geworden. Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker, Pflegeheime, Krankenhäuser — alle klagen darüber. 24 Stunden mehr in der Woche, sagen die Zahnärzte, die am 18. Juni sogar einen Protest-Tag einschalteten. Es muss alles dokumentiert werden, und liest das jemand? Egal, es wird jedoch überwacht, gedroht und reglementiert.