Monatsarchiv für September 2012

Hamburg HH

Montag, den 10. September 2012

Ich sollte mich heute bei Anbruch des Tages in Hamburg befinden. Mein Rad ist bei mir, und da es am Donnerstag sich aufzuhellen beginnt, könnte ich hoch zur Ostsee und dann noch in Richtung Polen fahren. Bin gespannt. Darum kommen die Beiträge der nächsten Tage aus der Konserve, wie eine Stimme aus einer anderen Dimension.  

Elisabeth

Sonntag, den 9. September 2012

Heute könnte ein junges Mädchen vom Wörthsee in Oberbayern seinen 17. Geburtstag feiern, wenn es nicht zwei Monate vorher bei einem Verkehrsunfall sein Leben verloren hätte. »En mitten in des Lebens zeyt / sey wir mit tod umbfangen«, hieß es im 15.  Jahrhundert. Unsere Medizin ist Weltspitze, und dann, irgendwo, streift dich etwas, und schon bist […]

manipogo: der erste Monat

Samstag, den 8. September 2012

Ich ziehe eine erste Bilanz. Ein Monat manipogo. Es hat mir Spaß gemacht. Plötzlich war wieder Adrenalin am Werk, und mein Spieltrieb und mein Kampfgeist waren geweckt. Ich fühlte mich wieder als der Journalist von früher, im Kampf mit Sprache und Stoff, mit deadline und headline. Es sind täglich zwar nur 9 bis 17 Besucher, […]

Vernichtung durch Arbeit

Freitag, den 7. September 2012

Das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma liegt auf halber Höhe  zwischen dem Heidelberger Marktplatz mit Heiliggeistkirche und Schloss Heidelberg, von beiden nur je 200 Meter entfernt. Unten und oben trotteten Hunderte Touristen herum; im Zentrum, das an die halbe Million Sinti und Roma erinnert, die von 1933 bis 1945 nationalsozialistischer Gewalt zum Opfer fielen, war […]

Elementarkräfte

Donnerstag, den 6. September 2012

Wenn jemand an eine Leitplanke pinselt, dass er liebt, ist das eine Botschaft. Da musste etwas raus und sollte gesehen werden. Aber es ist noch nicht Kunst. Zu Kunst wird die Botschaft erst, wenn sie schön, packend oder ergreifend gestaltet ist. Kunst gefällt mir, wenn sie als Elementarkraft auftritt, wenn sie geschieht. Darum war ich in Heidelberg, […]

Liebe

Mittwoch, den 5. September 2012

Ich hörte mir wieder das Beatles-Album Magical Mystery Tour an. Am Ende kommt All You Need Is Love, diese wunderbare Hymne. Bei den Filmfestspielen von Venedig ist soeben der Film Love Is All You Need vorgestellt worden, mit Pierce Brosnan und Trine Dyrholm als Darsteller. Der Film spielt in Sorrent, laut Regisseurin Susanne Bier der »romantischste Platz der Welt«. […]

Ist die Vergangenheit wirklich vergangen?

Dienstag, den 4. September 2012

Nun wäre eigentlich etwas Harmloses fällig, etwas Lustiges vielleicht, dachte ich; aber manipogo sagt: nein. In den Kommentaren zu Himmelsmänner war es angeklungen, bei Max Frisch sind wir darauf gestoßen: auf das Leiden an der Zeit. Ist die Vergangenheit wirklich vergangen oder finden wir sie noch irgendwo? Ich denke: ja.

Affoltern

Montag, den 3. September 2012

Zum Wochenanfang muss ich meine Leserinnen und Leser mit einem melancholischen Sonett quälen; oder sollte ich sagen: foltern? Denn mein kleines Werk nennt sich Affoltern, nach einer Gemeinde außerhalb Zürichs. Der innere Zusammenhang von manipogo verlangt es. Manchmal muss man durch einen Regenschauer oder eine Nebelzone hindurch, aber ihr könnt euch dennoch auf ein schönes September-Angebot freuen. 

Pfannenstiel

Sonntag, den 2. September 2012

Von meinem Zürich-Aufenthalt ist noch eine Kleinigkeit nachzutragen: die Wanderung über 30 Kilometer vom vergangenen Sonntag, die man, wie meine Begleiterin Giovanna Braghetti beruhigte, auch abkürzen könne; aber ein echter SportsMANN tut das nicht. Am Ende rettete ich mich humpelnd ins Ziel nach Rapperswil, und meine Mitwanderin war nett und meinte, meine Beine seien womöglich unterschiedlich lang. Das ist […]

Voodoo am Bodensee

Samstag, den 1. September 2012

Mit dem heutigen Publikumstag endet die Eurobike in Friedrichshafen, laut Veranstalter »die Leitmesse des internationalen bike Business«. Oder Bike business? Bikiness? Ich war am Donnerstag dort und kam mit der Fähre aus dem schweizerischen Romanshorn über den See. Auf dem Oberdeck saß ein alter amerikanischer Indianer mit gekerbtem Gesicht und Zopf, der seinem jüngeren Mitreisenden eine traurige […]